Xanten Vynen stimmt sich musikalisch auf den Advent ein

Xanten · Frauengemeinschaft, Kirchenchor, Musikverein, die Gruppe Vamos und ein Kinderchor gestalteten das Programm.

Das haben sie wunderbar hingekriegt: Die Frauengemeinschaft, der Kirchenchor, der Musikverein Vynen, die Gruppe Vamos und Huberta Deymann mit "ihren" Kindern, denen sie Musikunterricht gibt, hatten zu einer Einstimmung in den Advent in die St.-Martin-Kirche eingeladen - und die Zuhörer in den gut gefüllten Kirchenbänken lauschten aufmerksam und bisweilen andächtig, dankten allen Beteiligten mit langem Applaus und zückten nur allzu gerne den Geldbeutel, um einen kleinen Obolus zu leisten für eine gute Sache.

Die Spenden summierten sich beachtlich: 750 Euro lagen am Ende in den Sammelkörben, als der letzte Gast das Gotteshaus verlassen hatte. Die katholische Frauengemeinschaft (kfd) stockte den Betrag auf 1000 Euro auf und packte noch 200 Euro oben drauf, erwirtschaftet beim Basar Anfang November. Somit können sich der Verein Hispaniola in Kalkar - er baut in der Dominikanischen Republik und in Haiti Schulen, um Kindern Bildung zu vermitteln - und das Kinderhospiz "Regenbogenland" in Duisburg über je 600 Euro freuen.

"Vor zig Jahren", erinnert sich Hermine Günther vom Team der kfd, haben die Frauen die musikalische Adventsfeier ins Leben gerufen, die erst vor Kurzen in die Kirche St. Martin in Vynen verlegt worden ist. Und das ist gut so: Die Akustik dort ist phantastisch; davon profitierten sowohl die Bläser des hervorragend aufspielenden Musikvereins mit Dirigent Peter Peeters als auch die drei Sänger und sechs Sängerinnen der Gruppe "Vamos", der Kirchenchor und die Kinder mit ihren Flöten und dem Xylofon.

Als der Kirchenchor das legendäre "Halleluja" von Leonard Cohen anstimmte, lag bei manchem Zuhörer die Gänsehaut nicht an der feuchten Kälte, die unter den Kirchtüren ins Innere kroch: Da schweiften die Gedanken ab.

Für die katholische Frauengemeinschaft trugen Hermine Günther, Ursula Aldenhoff-Greven, Anne Gesper, Brigitte Scholten und Lisbeth Deymann Texte vor, in denen Engel eine wichtige Rolle spielten. "Es müssen nicht immer solche mit Flügeln sein - es sind Menschen, die anderen die Hand reichen, sie in den Arm nehmen, ihnen helfen, sie aufhalten, wenn sie in den adventlichen Laufschritt fallen", so Hermine Günther in ihrer Begrüßung.

In einer Geschichte erzählte ein Kind von seiner Großmutter, die nach dem Krieg mit ihren zwei Söhnen aus Danzig fliehen musste und in einer Flüchtlingsunterkunft hockte. Es gab nichts zu essen, Papa und Onkel Horst weinten vor Hunger. Plötzlich klopfte es, eine Dame kam herein, wünschte frohe Weihnachten und packte 'was zu essen aus: Plätzchen waren dabei, ein Päckchen Rosinen, eine Tafel Schokolade, ein Paket Zucker, eine Dose Ananas - und eine Kerze, dazu ein Strohstern. Den hat die Großmutter noch heute. Sie hebt ihn in einer Schachtel auf. Und sie ist überzeugt: Diese Dame war ein Engel. Denn einen Engel erkennt man mit dem Herzen.

"Nehmen Sie einen Gruß mit nach Hause für alle Kranken und Senioren, die nicht hier sein können", bat kfd-Teamsprecherin Hermine Günther am Ende der besinnlichen Feier.

(jas)
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