Xanten Vynen feiert ohne Berührungsängste

Xanten · Der Jugendtreff "Die Wache" lud gemeinsam mit Asylsuchenden zu einem Begegnungsfest ein.

 Sport und Spiel beim Fest des Jugendtreffs: Tayson Rodriguez (rechts)- bringt den Kindern Basketball näher.

Sport und Spiel beim Fest des Jugendtreffs: Tayson Rodriguez (rechts)- bringt den Kindern Basketball näher.

Foto: Armin Fischer

Rund um die ehemalige Grundschule in Vynen wurde am Wochenende gefeiert. Gemeinsam luden der Jugendtreff "Die Wache" und die Asylsuchenden, die derzeit im Schulgebäude leben, zu einem Begegnungsfest ein. Der Jugendtreff hatte einen besonderen Grund, wie Andreas Becker verriet. "Seit sechs Jahren ist die Wache Anlaufstelle für die Jugend in Vynen." In den Räumlichkeiten am ehemaligen Feuerwehrstandort wird seither gebastelt, gekickert, Musik gehört und gechillt. Mit dem Einzug von Asylsuchenden änderte sich nochmals das Angebot und wurde um Deutsch-Kurse erweitert, wie Becker erzählt. Ein Stück Integration wird gelebt. "Uns ist es wichtig, dass die Asylsuchenden sich wohlfühlen. Kommunikation und die Begegnung schaffen dazu die Basis", sagt Norbert Frerix, Vorsitzender des Heimatvereins Vynen, der das Begegnungsfest besuchte. "Wir gehen einfach auf die Menschen zu, so wie wir es bei uns im Dorf kennen."

Bereits beim Nachbarschaftsfest des Heimatvereins wurden die Bewohner der Schule mit einem Stand in die Festivitäten eingebunden. Ein Kennenlernen wurde leicht gemacht. Kinder machen es allerdings den Erwachsenen in ihrer unbekümmerten Art vor. Sprachbarriere gibt es bei ihnen nicht, wie auch auf dem Schulhof zu erleben war. Gemeinsam eroberten sie den Spieleparcours, den die Pfadfinder Xanten organisiert hatten, oder nutzen im Feuerwehrgebäude den Kicker oder das dortige Spieleangebot. Deutsch, Syrisch oder Irakisch, für die jüngsten Festbesucher spielte die Sprache keine Rolle. "Die Idee, gemeinsam ein Fest zu feiern, kam spontan auf. Der Fastenmonat Ramadan beginnt am Montag", sagt dazu Heike Pullich, die die Flüchtlinge zusammen mit ihren Kolleginnen Stefanie Hingmann und Bettina Hils über die Diakonie betreut. Der AK Asyl unterstützt die Aktivitäten mit weiteren Projekten. Bedingt durch das Hochwasser mussten in Xanten Unterkünfte geräumt werden und einige Bewohner haben in Vynen ihre Unterkünfte bezogen. "Nur durch die Begegnung und das Gespräch gelingt es, Hemmschwellen abzubauen", so Heike Pullich.

(RP)
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