Närrische Tradition in Xanten „Blutwurst ist der kölsche Kaviar“

Xanten · Vor fast einem halben Jahrhundert kamen unternehmungslustige Männer am Tresen in der Xantener Altstadt auf die Idee, einen Karnevalsumzug auf die Straße zu setzen mit einem Meisterwerk der Metzgerszunft an der Spitze.

 Der Blutwurstsonntagszug zieht alle zwei Jahre durch die Xantener Innenstadt, seine nächste Runde dreht er 2023 (Archivfoto).

Der Blutwurstsonntagszug zieht alle zwei Jahre durch die Xantener Innenstadt, seine nächste Runde dreht er 2023 (Archivfoto).

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

„10,76 Meter lang und 6,5 Zentimeter dick“: Wie aus der Pistole geschossen kommt die Antwort von Kurt Wolf auf die Frage, wie lang die Blutwurst war, die beim ersten Karnevalszug 1973 durch Xantens Straßen getragen wurde. Zu fünft hätten sie die Wurst in der Metzgerei Kurtenbach gemacht. „Dafür haben wir den ganzen Tag gebraucht.“ Die Wurst wurde auf ein langes Holzbrett gelegt, das Schreinermeister Werner Steinhoff hergestellt hatte. „Das haben wir mit acht Mann getragen. Ich hinten, Gerd Driessen vorne. Wir hatten alle eine Metzgerjacke an und Schweinemasken auf“, erinnert sich der 81-Jährige und blättert im mit Fotos und Zeitungsartikeln prall gefüllten Aktenordner vor ihm auf dem Tisch. „Den hat Hubert für alle aus dem Vorstand gemacht. Der hat alles gesammelt, was über uns in der Zeitung stand.“