Xanten Viel Glitter, viel Glamour
Xanten · Gina und Monique machten Station im Xantener Schützenhaus auf dem Fürstenberg. Im Gepäck hatte das Travestie-Duo gute Laune, Comedy, viel Musik und Selbstironie und den Superstar Tony Rose.
Erst ein bisschen Nebel auf der Bühne, dann zwei stattliche Damen mit solidem Resonanzboden und einem Versprechen: „Wir werden Ihnen Stimmungen und Klangwelten bieten, die Ihr Leben verändern.“ Und das in der „Weltstadt“ Xanten mit überwiegend weiblichem Publikum im Schützenhaus. Dazu meinen Gina und Monique: „Wir sind gar keine Frauen. Wir sind Fräuleins.“ Gut zu wissen, doch manchmal fehlte der Glaube. Spätestens dann, wenn die dritte im Bunde, die blonde Tony Rose auf die Bühne kam. Ein eleganter Traum in Blond. „Das ist doch eine Frau, kein Mann“, lauteten an den Tischen die ersten Mutmaßungen. Sie blieben Geheimnisse, die erst am Ende der Show gelüftet wurden.
Dreistündige Show
Gina und Monique nahmen bei der dreistündigen Show das Publikum mit. Wenngleich mancher sich wünschte, dass die temperamentvolle Gina nicht an seinem Tisch Halt machte, hatten sich beide schnell auf einen Kandidaten geeinigt. Paul aus Geldern, der Trecker fährt, so die Vermutung von Gina und Monique, die dabei gerne blond auf blond zelebrierte. Was passt sonst zum weiten Niederrhein und dem Niederrheiner?
Bereits 2006 war das Travestieduo der feinen Art aus Gelsenkirchen im Schützenhaus zu Gast, und sie wollen auch im nächsten Jahr wiederkommen. Verwandlungsvielfalt mit pompösen Perücken und glitzernden Roben, Wortwitz und Klamauk zeichnen die beiden Fräuleins aus. Sie liefern sich selbst ans Messer, mal zotig, mal über die andere frotzelnd. Die Anspielung auf das Dreamteam Missfits bekommt neue Nahrung. Gina und Monique beherrschen dabei wohltuend ihr Metier. Die Hiebe landen selten unter der Gürtellinie.
Im Repertoire haben sie einen Streifzug durch die Welt der Musicals wie Starlight-Express, die Schöne und das Biest oder Elisabeth. Später liefern Margot und Maria Hellwig sowie Catharina Valente die Vorlagen. Amüsant und ein Hingucker wird es dann, wenn Gina und Monique im weiß-blauen Fransenkleid auf der Bühne stehen. Bemerkenswert ist, wie sie den verschiedenen Fransenreihen enorme Bewegung verleihen.
Wie man die Sonne sehen kann
Viel Glitter, viel Glamour und die Gewissheit, nur wer sich selbst findet, kann auch die Sonne sehen. Am Ende ist das Publikum sichtlich begeistert und auch Paul hat sich mit seiner Rolle als Treckerfahrer arrangiert. Die Illusion ist perfekt, spätestens dann wenn Tony Rose in einer Doppelrolle, einerseits als Mann, andererseits als Frau gekleidet, die letzte Runde der großen Momente einläutet.
Und zum Schluss hat uns die bürgerliche Welt wieder, denn alle drei Fräuleins sind abgeschminkt und ohne Kostüm Männer, die ihr Leben leben.
