Xanten Unterricht an elektronischer Tafel

Xanten · Am Stiftsgymnasium bekommt die gute alte Schultafel Konkurrenz - dort wird jetzt digital gearbeitet.

 Birte Frie von der Sparkasse (v.l.), die Schüler Markus Gasthaus und Charlotte de Vries sowie Schulleiter Franz-Josef Klaßen und Schülerin Jaqueline Näther sind genauso begeistert von der neuen Technik wie Lehrer Ulrich Scharffe.

Birte Frie von der Sparkasse (v.l.), die Schüler Markus Gasthaus und Charlotte de Vries sowie Schulleiter Franz-Josef Klaßen und Schülerin Jaqueline Näther sind genauso begeistert von der neuen Technik wie Lehrer Ulrich Scharffe.

Foto: arfi

Die gute alte Kreidetafel gehört genauso zum Schulunterricht wie die meist ungeliebten Hausaufgaben und Klassenarbeiten. Das soll auch weiterhin so bleiben, allerdings bekommt die Tafel künftig multimediale Konkurrenz.

Im Xantener Stiftsgymnasium wurden gestern Morgen drei so genannte "Smart Podiums" vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Computer, Display, mit Möglichkeit der Stifteingabe, und einem Beamer. Die gesamte Technik befindet sich in einem Rollschrank. "Wir haben uns bewusst für die mobile Lösung entschieden. Damit sind wir in der Lage, jederzeit in andere Fachräume zu wechseln", erklärt Schulleiter Franz-Josef Klaßen.

In der Unterrichtgestaltung eröffnen die Tafeln den Lehrkräften künftig völlig neue, bessere Möglichkeiten. Daran hat vor allem Physiklehrer Ulrich Scharffe Spaß. Er erkennt in der Technik im Klassenraum gleich eine ganze Reihe an Vorteilen. "Durch die multimedialen Möglichkeiten sind Verknüpfungen zwischen vorbereiteten Texten, Bildern, Ton- und Filmdokumenten möglich. Außerdem kann ich jederzeit ins Internet wechseln", sagt der Pädagoge.

Zum Ärger der Schüler: Abschreiben, während der Lehrer an der Tafel steht, ist künftig nicht mehr möglich. "Ich kann wie an einem Rednerpult gleichzeitig schreiben und vortragen, ohne den Schülern den Rücken zuzukehren", sagt Scharffe. Die aber haben das Abschreiben ohnehin nicht mehr nötig, denn die Inhalte des modernen Unterrichts stehen für sie online abrufbereit.

Scharffe hebt mit einem Fingerzeig auf seinen USB-Stick einen weiteren Vorteil hervor: "Ich habe meinen Unterricht jetzt immer dabei." Dass dieser künftig fix und fertig von den Schulbuchverlagen angeboten wird und so den Pädagogen zum Moderator werden lässt, hält Scharffe für möglich: "Solche Angebote gibt es bereits. Noch sind sie mangelhaft, aber da entsteht ein Riesenmarkt."

Durch eine entsprechende Erweiterung des Systems könnte der Unterricht über das Internet künftig sogar von Schülern live verfolgt werden, die nicht im Klassenraum anwesend sind, etwa bei Krankheit. Die Schüler sind indes schon jetzt einverstanden mit der neuen Art des Lernens. "Wenn ich etwas nicht verstanden habe, kann ich mir den entsprechenden Unterrichtsteil aus dem Internet laden und zu Hause oder unterwegs noch einmal ansehen", freut sich Tobias Krämer.

Finanziert werden konnten die rund 9 000 Euro teuren Geräte übrigens durch Spenden der Weseler Konrad-Krieger-Stiftung und der Sparkasse am Niederrhein. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Schule modern bleibt und die Schüler Spaß am Unterricht haben", erklärt Sparkassen-Geschäftsstellenleiterin Birte Frie.

(erko)
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