Weitere Unterkünfte gesucht Xanten dankt Bürgern für Aufnahme von Flüchtlingen

Xanten · In Xanten haben zahlreiche Menschen ukrainische Flüchtlinge bei sich aufgenommen, schon seit Monaten lassen sie sie bei sich leben. Dafür will ihnen die Stadt danken, ihnen aber auch Hilfe anbieten.

 Dorota Hegerath (vorn) ist Xantens neue Fall-Managerin für Integration, unterstützt von (v.l.) Landrat Ingo Brohl, Burcin Gizem Sahin (Kreis Wesel), Bürgermeister Thomas Görtz, Sarah Wüster (Kreis Wesel) und Michael Verhalen (Stadt Xanten).

Dorota Hegerath (vorn) ist Xantens neue Fall-Managerin für Integration, unterstützt von (v.l.) Landrat Ingo Brohl, Burcin Gizem Sahin (Kreis Wesel), Bürgermeister Thomas Görtz, Sarah Wüster (Kreis Wesel) und Michael Verhalen (Stadt Xanten).

Foto: Armin Fischer (arfi)

Die Xantener Verwaltung will die Gastfamilien der ukrainischen Flüchtlinge anschreiben. Die Stadt wolle ihnen dafür Danke sagen, dass sie die Menschen aufgenommen haben und damit einen Dienst für die Gesellschaft leisten, sagte Dorota Hegerath, neu eingestellte Fall-Managerin für Integration. Sie wolle den Gastgebern der Flüchtlinge auch eine Beratung und ein Gespräch anbieten. Zum Teil ließen die Xantener die geflüchteten Menschen schon Monate bei sich leben. Falls es im Alltag dadurch Schwierigkeiten gebe, ließe sich das sicherlich lösen. Diese Erfahrung habe sie mehrfach gemacht, auch schon in Xanten, wo sie bereits mit Gastfamilien gesprochen habe. „In einem Gespräch kann man vieles regeln.“ Die Menschen, die andere aufgenommen haben, sollten sich nicht allein gelassen fühlen, sondern wissen, dass sie Hilfe bekämen, sagte Bürgermeister Thomas Görtz.

Außerdem arbeitet die Stadt daran, vorsorglich weitere Kapazitäten zur Unterbringung von Flüchtlingen zu schaffen. Bürgerinnen und Bürger, die Wohnraum anbieten können, werden deshalb gebeten, sich beim Sozialamt zu melden. Dessen Mitarbeiter sammeln die Angebote, um die Flüchtlinge zu vermitteln.

Gesucht wird vor allem Wohnraum, um Flüchtlinge langfristig unterzubringen, nicht nur für zwei oder drei Monate, erklärte Michael Verhalen, Leiter des Fachbereichs Soziales und Beratung. Sollte der Bedarf an Wohnraum kurzfristig akut werden, denkt die Stadt auch darüber nach, mit Vermietern von Ferienwohnungen zu sprechen, sagte Görtz. Im Winter, wenn weniger Touristen in Xanten sind und die Unterkünfte eher leer stehen, könnten sie eine Übergangslösung sein. Das gelte auch für städtische Ferienwohnungen.

Die Stadt Xanten hat in den vergangenen Monaten rund 170 Menschen aufgenommen, die vor dem russischen Krieg in der Ukraine geflüchtet sind. Einige konnten bei Familienangehörigen unterkommen, mehr als 30 werden von anderen Bürgerinnen und Bürgern beherbergt. Etwa 130 leben in städtischen Unterkünftigen oder Wohnungen, die von der Stadt angemietet worden sind. Damit hat sich die Zahl der Geflüchteten in Xanten innerhalb weniger Monate verdoppelt. Insgesamt leben etwa 340 Menschen in der Stadt, die ihre Heimat wegen Krieg oder aus anderen Gründen verlassen haben und hier Schutz suchen.

(wer)
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