Xanten Tüte für Hundekot aus dem Automaten

Xanten · Im Xantener Innenstadtbereich werden probeweise Tütenspender aufgestellt. Die Stadtverwaltung sprach sich im Hauptausschuss dagegen aus – doch die CDU nahm die Idee der Grünen auf.

 In Krefeld nutzen Hund Philip und Angelika Gottschalk die Tütenspender. In Zukunft sind solche Stationen auch in Xanten zu finden.

In Krefeld nutzen Hund Philip und Angelika Gottschalk die Tütenspender. In Zukunft sind solche Stationen auch in Xanten zu finden.

Foto: Lammertz

Im Xantener Innenstadtbereich werden probeweise Tütenspender aufgestellt. Die Stadtverwaltung sprach sich im Hauptausschuss dagegen aus — doch die CDU nahm die Idee der Grünen auf.

Wer in den Grünanlagen rund um die Innenstadt mit seinem Hund unterwegs ist, wird in Zukunft immer eine Tüte griffbereit haben, um das "Häufchen" ordnungsgemäß zu entfernen. Im Hauptausschuss wurde beschlossen, zunächst für ein Jahr probeweise Automaten mit den Tüten aufzustellen, um zu schauen, ob man so für mehr Sauberkeit in den Parkanlagen sorgen kann.

Politisch ein besonderer Beschluss, denn die CDU greift eine Idee der Grünen, die dieser Automaten beantragt haben, auf — und stellt sich deutlich gegen die Stadtverwaltung. Bürgermeister Christian Strunk und seine Mitarbeiter sprachen sich in der Vorlage für den Ausschuss ausdrücklich gegen die Tütenspender aus.

Die Verwaltung verwies darauf, dass bereits vor einigen Jahren verschiedene Sets zur Aufnahme von Hundekot beschafft worden seien, um sie kostenlos an Hundebesitzer abgeben zu können. Nur kurze Zeit nach der Berichterstattung in der Rheinischen Post sei vereinzelt von dem Angebot Gebrauch gemacht. Die Anschaffung von sogenannten Hundekot-Tütenspendern sowie die laufende Unterhaltung wäre mit nicht unerheblichen Kosten verbunden.

Nach einer Mitteilung des Städte- und Gemeindebundes NRW könne aus den bislang bekanntgewordenen Erfahrungen von Städten und Gemeinden gesagt werden, dass die Tütenspender selten von Hundehaltern genutzt werden. Oft würden die Tüten für ganz andere Zwecke entnommen und verwendet. Die Stadt Kamp-Lintfort beklage zudem den Vandalismus an den Tütenspendern. Insofern können Kosten für Reparatur und Reinigung anfallen.

Die CDU jedoch will neben mehr Kontrolle auch mehr Service in Xanten. Deshalb warb Pankraz Gasseling für den zeitlich begrenzten Versuch. Die Kosten könne man durch die neuen Sexsteuereinnahmen decken. Steuern fließen übrigens stärker als bisher veranschlagt. Kämmerer Thomas Görtz berichtete, dass die Ankündigung der Hundezählung schon im Vorfeld viele Hundehalter dazu bewege, ihre Vierbeiner anzumelden. "Alles gerade geborene Welpen", kommentierte der Ausschuss lachend.

Den Vorschlag von Eberhard Ritter (Grüne), doch wie zum Beispiel die Gemeinde Sonsbeck eine Firma mit der Hundezählung zu beauftragen, damit es schneller geht, wies Görtz zurück. Die eigene Mitarbeiterin koste weniger, und man wolle auch nicht mit einem "Rollkommando schlagartig alle Haushalte überprüfen.

Regelrecht satirisch wurde es am Rande: "Grotesk" fand Richard Lipp von der Fraktion Flux den Grünen-Vorschlag und die CDU-Variante. Er hatte eine ganz andere Idee: "Abfallbehälter für undiskutable Anträge" aufzustellen. Christian Strunk griff dies auf. Im Rathaus gebe es diese schon, man nenne sie — Papierkörbe.

(RP)
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