„Mein Mann war begeistert“ Transall überfliegt Niederrhein auf Abschiedstour
Xanten/Uedem · Die Transall C-160 ist auf Abschiedstour, bevor das Transportflugzeug Ende des Jahres außer Dienst gestellt wird. Am Dienstag überflog der „Engel der Lüfte“ auch den Niederrhein. Manche blieben begeistert stehen, andere erschraken.
Elisabeth Kleemann radelte mit ihrem Mann am Dienstag gerade von Xanten nach Goch, als beide vor Uedem von einem älteren Herrn angesprochen wurden. Wenn sie Zeit hätten, könnten sie gleich die Transall auf ihrem letzten Flug sehen, das Transportflugzeug werde genau hierüber fliegen, sagte er ihnen, wie Kleemann unserer Redaktion berichtete. Ihr Mann sei sofort begeistert gewesen, weil er während seiner Bundeswehr-Zeit bei den Fallschirmjägern gewesen und aus diesem Flugzeugtyp gesprungen sei. Tatsächlich sahen sie und ihr Mann kurz darauf die Transall auf ihrer Abschiedstour. Elisabeth Kleemann machte Fotos, die sie unserer Redaktion zur Verfügung stellte. In einer Xantener Facebook-Gruppe veröffentlichte sie außerdem ein Video davon, wie die Transall den Ort überfliegt. „Es war ein tolles Erlebnis“, schrieb Kleemann.
Auf den Fotos und im Video ist zu sehen, wie tief die Flugzeuge – es waren zwei – flogen. In einer Sonsbecker Facebookgruppe fragte eine Frau deshalb erschrocken, „welcher Flieger war das denn gerade?“. Er sei „so dermaßen dicht über die Dächer geflogen – ich dachte, der stürzt möglicherweise ab“. Andere Facebook-Nutzer antworteten, dass es sich um die Transall auf ihrer Abschiedstour und einen genehmigten Flug gehandelt haben müsste. Daraufhin erinnerten sich mehrere Menschen an ihre letzten Flüge mit dem Transportflugzeug, das auch der „Engel der Lüfte“ genannt wurde.
Die Transall wird ausgemustert, wie die Bundeswehr auf ihrer Internetseite schreibt. Demnach räumt sie am Ende des Jahres das Feld für den A400M und die neue C130-J Hercules. Deshalb sagt die C-160 vorher noch Goodbye. Anfang Juni hatte eine Nordrunde stattgefunden. Am Dienstag und Mittwoch, 17. und 18. August, war die Abschiedstour im Süden Deutschlands geplant. Laut dem Flugplan des Lufttransportgeschwaders 63 überflog die Transall – aus Münster kommend – zwischen 11.25 und 11.30 Uhr Kalkar, einen bedeutenden Luftwaffen-Standort. Von dort ging es weiter nach Geilenkirchen, Nörvenich, Köln, Büchel, Frankfurt und Laupheim.
Wie die Bundeswehr weiter erklärte, ist die Transall ein für den militärischen Einsatz entwickeltes zweimotoriges Transportflugzeug mit auf dem Rumpf montierten Tragflächen, ein Schulterdecker. Aufgrund der Bauweise sei sie ausgezeichnet geeignet für den Einsatz auf Behelfsflugplätzen, schreiben die Streitkräfte und nennen sie einen „Allround-Cargo-Flieger für jede Piste“.
