Xanten Tanzen für mehr Gerechtigkeit

Xanten · Im Rahmen der "Fairen Woche" feierte die Eine-Welt-Gruppe Xanten ihr 25-jähriges Bestehen. Es gab einen großen Festabend und einen Workshop für Jugendliche: "Capoeira", brasilianischer Ausdruckstanz.

 Capoeira in der Bewegungshalle: In der Landwehrsporthalle trainierten junge Leute den brasilianischen Ausdrucktanz mit Kampfelementen. Am Festabend zum runden Geburtstag der Eine-Welt-Gruppe gab es dann eine Vorführung.

Capoeira in der Bewegungshalle: In der Landwehrsporthalle trainierten junge Leute den brasilianischen Ausdrucktanz mit Kampfelementen. Am Festabend zum runden Geburtstag der Eine-Welt-Gruppe gab es dann eine Vorführung.

Foto: Ostermann, Olaf

Auf 16 Quadratmetern machte die Eine-Welt-Gruppe Xanten (EWGX) 1987 die ersten zaghaften Bemühungen, in Xanten für den Fairen Handel zu werden und fair gehandelte Produkte anzubieten. Nun, 25 Jahre später, wurde das Jubiläum mit einem großen Empfang gefeiert. Und natürlich gab es etwas für junge Leute. Sie durften sich im Rahmen der Fairen Woche unter Anleitung von "Instructor Faisca" aus Kleve an Capoeira versuchen, jenem brasilianischen Tanz mit Kampfsportelementen. Dann stießen zahlreiche Freunde, Helfer und Kooperationspartner mit fair gehandeltem Sekt aus Südafrika und fair gehandelten Orangensaft aus Lateinamerika beim Jubiläumsfest auf die ökumenische Initiative an.

Der Erfolg spricht für das Engagement der Gruppe: Seit ihren Anfängen arbeiteten rund 500 ehrenamtliche Helfer in der Initiative. Mit der Kolpingsfamilie fand die EWGX einen starken Kooperationspartner, und im Laufe der Zeit griffen immer mehr Xantener Gastronomiebetriebe, Supermärkte sowie das Rathaus auf fair gehandelte Produkte zurück. Im Oktober schließlich wird die Stadt Xanten als eine von bislang hundert Fairtrade-Städten zertifiziert. Schon im März dieses Jahres überschritt die Verkaufssumme des Weltladens die eine Million Euro Marke. "Der Weltladen ist ein Hoffnungszeichen, dessen Strahlkraft weit über fairen Kaffee hinaus wirkt", ehrte Superintendent und Pfarrer Hans-Joachim Wefers die Gruppe, "gleichzeitig ist er wie ein Stachel im Fleisch, der uns ständig daran erinnert, dass die Arbeit noch nicht getan ist und noch viel Ungerechtigkeit in der Welt herrscht."

Auch Weihbischof Wilfried Theising lobte in einem Gratulationsschreiben "das große Engagement für mehr Gerechtigkeit in der Welt." Bürgermeister Christian Strunk honorierte besonders den Vorsitzenden Dr. Wolfgang Schneider: "Er ist der Mann der ersten Stunde, der Motor, ohne den die Gruppe heute nicht so stark wäre." Zeitgleich mahnte er aber auch: "Es kommt auf jeden von uns an. Fairer Handel lebt von Menschen, die anpacken und an dem Thema dranbleiben." Auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Sabine Weiss und Harold Ries, Vorsitzender der Kolpingfamilie, gratulierten. Wilhelm Wölfing brachte sowohl im Namen der Organisation "Misereor" als auch "Faire Metropole Ruhr" Glückwünsche und Geschenke mit.

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