Tag des offenen Denkmals Neue Einblicke in alte Gemäuer

Xanten/Rheinberg/Sonsbeck · Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, finden rund um die Wahrzeichen Xantens, Sonsbecks und Rheinbergs zahlreiche Führungen und Aktionen statt. Wir geben einen Überblick.

 Mutige können zum Tag des offenen Denkmals die Türme des Xantener Doms besteigen.

Mutige können zum Tag des offenen Denkmals die Türme des Xantener Doms besteigen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)/Fischer, Armin (afi)

Sie sind nicht nur architektonisch reizvoll, sondern prägen auch das kulturelle Leben vor Ort: Denkmäler sind identitätsstiftend, Zentren der Erinnerung, sie erzählen Geschichte. Und zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, sind sie auch Veranstaltungsorte. Rund um die Denkmäler in Xanten, Sonsbeck und Rheinberg wird ein abwechslungsreiches Programm mit Führungen, Vorträgen und Konzerten geboten. Wir geben einen Überblick:

Pulverturm Rheinberg

Die Bürgerinitiative „Rund um den Pulverturm“ hat ein ganzes Fest zum Tag des offenen Denkmals organisiert. Los geht es um 14.30 Uhr mit Kaffee und Kuchen auf der Pulverturmwiese – gespendet und ausgegeben vom Förderverein der St. Peter Grundschule. Um 15 geht es weiter mit Latin Jazz und Salsa von der Band „Trio Saudade“. Währenddessen können Kinder basteln, Völkerball spielen oder sich auf der Hüpfburg austoben. Auch ein Spielemobil steht bereit.

Höhepunkt ist aber der kleine Bauernhof mit zahlreichen Tieren rund um den Pulverturm: Zwei Allgäuer Kühe von Charlotte Roes aus Kalkar werden zu Gast sein (es darf auch gemolken werden), Birgit Witt aus Rheinberg kommt mit drei Eseln und die Rassegeflügelzucht Heyer bringt Hühner, Schafe und eventuell auch Lämmer und Enten mit.

Um 16 zeigen zudem die Cheerleader der AGC Alligators ihr Können, bevor ab 17.30 Uhr der Grill angezündet wird und die Band „McCools Return“ den Abend mit Irish Folk ausklingen lässt. Der Umwelt zuliebe dürfen Teller, Gläser, Becher und Besteck gerne mitgebracht werden – aber es ist auch alles vor Ort. Und der Pulverturm? Der ist natürlich an diesem Tag geöffnet.

Schlosskapelle Ossenberg

Der Heimatverein Herrlichkeit Ossenberg beteiligt sich mit zwei Führungen durch die Ossenberger Schlosskapelle am Tag des offenen Denkmals. Die Führungen finden um 11 und 15 Uhr statt und werden von Ulrich Weyhofen, Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung der Schlosskapelle, durchgeführt.

Gommansche Mühle Sonsbeck Der Verein für Denkmalpflege öffnet die Gommansche Mühle und lädt von 11 bis 17 Uhr dazu ein, die Dauerausstellung mit niederrheinischer Keramik zu besichtigen. Die Ausstellung ist inzwischen um Kartefakte und Funde aus der Sonsbecker Keramikgeschichte erweitert worden. Was viele nicht wissen: Sonsbeck ist seit 500 Jahren als Töpferort nachgewiesen und gehörte mit 20 Töpferöfen im Ort zu einer der größten Töpferorte am Niederhein.

Weberturm Xanten

1500 als Wachturm errichtet, diente der sogenannte Weberturm am Westwall/Ecke Hagenbuschstraße zuletzt jahrzehntelang als Wohnhaus. Nun wurde er außen wie innen aufwendig saniert und soll im Rahmen des Kurparkkonzeptes als Vortragsraum dienen. Zum Tag des offenen Denkmals finden um 13 und 15 Uhr zwei Führungen unter dem Motto „Die ehemalige Stadtbefestigung Xantens entdecken“ statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich aber empfehlenswert, da die Teilnehmerzahl auf 25 Personen begrenzt ist. Anmeldungen: Untere Denkmalbehörde unter Tel. 02801/772 280 oder per E-Mail an bauverwaltung@xanten.de.

Archäologischer Park Xanten

Zum Tag des offenen Denkmals lädt das Archäologische Institut der Universität zu Köln in den Archäologischen Park Xanten (APX) ein. Am nördlichen Stadttor präsentieren die Studenten die Ergebnisse ihrer diesjährigen Lehrgrabung. Dabei kommt neben traditionellen Werkzeugen auch modernste Techniken zum Einsatz. Eingesetzt wird ein 3D-Handscanner zum präzisen Vermessen der freigelegten Mauern. Die Daten können vor Ort auf ein Tablet geladen und mit dem Grabungstagebuch verknüpft werden.

Abgerundet wird der Tag mit Grabungsführungen und zahlreichen Möglichkeiten, sich archäologische Funde einmal aus erster Hand zeigen zu lassen. Sie geben Einblicke in die Lebenswelt der Bewohner der römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana vor fast 2000 Jahren. Projektleiter und Dozent Eckhard Deschler-Erb und sein Team stehen für Fragen zur Verfügung. Die Grabung ist von 10 bis 15 Uhr zu besichtigen.

Dombauhütte Xanten

Der Dombauverein bietet zum Tag des offenen Denkmals diverse Besichtigungsmöglichkeiten an. So lässt sich von 14 bis 17 Uhr in der Glaswerkstatt der Dombauhütte die Kunst der spätmittelalterlichen Glasmalereien erkunden. Um 14 und 15 Uhr stehen zudem zwei Domführungen mit historischen Informationen und so mancher Anekdote an. Wer sich traut, kann an diesem Tag auch hoch hinaus steigen. Um 14, 15 und 16 Uhr begleiten Dombauhüttenmitarbeiter die Gäste über den Glockenstuhl des Xantener Domes hinauf zur Plattform in 43 Metern Höhe.

Und auch das Haus Thomas steht offen. So kann um 14 bis 16 Uhr der Rokokosaal samt Garten und Gartenpavillon besichtigt werden.

Evangelische Kirche Mörmter

Die Evangelische Kirche Mörmter hat einen besonderen Bezug zum diesjährigen Motto des Denkmaltages „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur.“ Denn in dem Kirchengebäude, einer ursprünglich mittelalterlichen Vorburg, finden die Besucher eine moderne Innengestaltung aus den 1970er Jahren, bei der die Künstlerin und Bauhaus-Schülerin Lotte Marx-Colsman mitgewirkt hat. Neben Informationen zur Künstlerin Lotte Marx-Colsman bietet der Förderverein von 11 bis 18 Uhr auch Gespräche bei Kaffee und Gebäck an. Ab 15 Uhr treten einzelne Instrumentalisten der Dommusikschule Xanten in der Kirche auf.

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