Lebensmittelspenden für Bedürftige Politiker sammeln für die Xantener Tafel

Xanten · Die Xantener Tafel muss immer mehr Menschen versorgen, hat dafür aber weniger Lebensmittel zur Verfügung. Deshalb helfen ihr Kommunalpolitiker, Spenden einzusammeln. Dafür stehen sie vor Supermärkten.

Hilfe für die Tafel (v.l.): Britta Lurvink, Valerie Pétit und Maria Schönfelder danken Vilja Krämer, die spontan etwas für die Sammeldose gibt.

Hilfe für die Tafel (v.l.): Britta Lurvink, Valerie Pétit und Maria Schönfelder danken Vilja Krämer, die spontan etwas für die Sammeldose gibt.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Kommunalpolitiker verschiedener Parteien und Wählergemeinschaften in Xanten sammeln ehrenamtlich Lebensmittelspenden für die Tafel. Am Samstag standen sie deshalb vor dem Edeka in Lüttingen und baten Kunden des Supermarktes darum, zusätzlich zu den eigenen Besorgungen eine Sache für bedürftige Menschen zu kaufen. Bis zum Mittag waren schon mehrere Kisten mit Lebensmitteln zusammengekommen, zum Beispiel Äpfel, Bananen, Gurken, Tomaten, Orangen, Nudeln und Mehl.

Den Hintergrund der Aktion erklärte Gudrun Rieberer. Sie leitet die Xantener Tafel ehrenamtlich gemeinsam mit ihrem Mann. Zusammen mit einem Team von Helfern versorgen sie zurzeit jede Woche rund 240 Haushalte mit etwa 1000 Erwachsenen und Kindern. Das seien deutlich mehr Menschen als vor dem russischen Angriff auf die Ukraine, erklärte Rieberer. Gleichzeitig erhalte die Tafel „erheblich weniger“ Lebensmittelspenden von Supermärkten, weil die Unternehmen wegen der gestiegenen Preise und Energiekosten knapper kalkulierten. Somit bekämen die Bedürftigen jede Woche weniger Unterstützung zum Leben.

In Xantens Politik sei deshalb parteiübergreifend darüber gesprochen worden, wie die Tafel unterstützt werden könne, erklärte Valérie Petit von der Freien Bürgerinitiative (FBI). Die Parteien und Wählergemeinschaften wollten helfen, indem sie für die Bedürftigen sammeln gingen. In den vergangenen Wochen hätten sie dafür schon zweimal vor dem Edeka in Xanten gestanden. In den nächsten Monaten wollten sie sich auch noch vor andere Supermärkte und Discounter stellen. Geplant sei, den ganzen Winter lang alle zwei Wochen um Lebensmittelspenden zu bitten.

Auf diese Weise sei es für die Menschen einfacher als sonst, die Tafel zu unterstützen, weil sie sowieso gerade einkaufen gingen, und auch schon ein einzelnes Lebensmittel helfe, sagte Michael Kemkes (FBI). Die Spendenbereitschaft sei groß, berichtete Maria Schönfelder (SPD). Eine Frau habe zum Beispiel berichtet, dass jeder selbst in die Situation kommen könne, auf Hilfe angewiesen zu sein, und jetzt könne sie es sich leisten, etwas für die Tafel zu geben, berichtete Britta Lurvink (CDU). Eine andere Frau, die gerade ihren Einkauf beendet hatte und drei Packungen Nudeln an die Kommunalpolitiker übergab, sprach von einer guten Aktion. Wenn die ehrenamtlichen Sammler das nächste Mal vor einem Supermarkt stehen, werde sie wieder etwas für die Tafel kaufen.

(wer)
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