Sonsbeck Studenten helfen Kindern über die Ley

Sonsbeck · Absolventen der Hochschule Arnheim-Nimwegen zu Gast an der Wichern-Grundschule in Sonsbeck.

 Die HAN-Studenten helfen Elisabeth beim Balancieren.

Die HAN-Studenten helfen Elisabeth beim Balancieren.

Foto: Olaf Ostermann

Um einer Sechsjährigen moralische Unterstützung anzubieten, steigt Christian auch schon mal in die Ley. Das reicht — die helfend angebotene Hand benötigt die junge Dame jedoch nicht. Schließlich wird sie vom zweiten Christian sowie Judith gesichert und angefeuert. Fuß vor Fuß überquert das Kindergartenkind so die Brücke aus Slackline und Seilen.

Zum Erhalt des Zusatzqualifikationsnachweises Abenteuer- und Erlebnissport nach LSB (Landessportbund) NRW absolvierten 36 Studenten der Fachhochschule Arnheim und Nimwegen (HAN) gestern auf dem Gelände der Johann-Hinrich-Wichern-Grundschule eine praktische Prüfung. Dazu ließen sie am Vormittag Kindergartenkinder und Erstklässler beispielsweise über so genannte "Monkeys" (Kletterhilfen) auf einen Baum klettern oder über die improvisierte Brücke laufen.

"Es ist für die Studenten eine Herausforderung. Nicht nur die einzelnen Stationen zu bewältigen, sondern der gesamte Organisationsbetrieb", erklärte Prüfer Willi Kisters. Es gehe darum zu sehen, wie man sich selber sowie das vorhandene Material zwischen den Stationen organisiere und die Stationen mit den Kindern händele.

So richtig nach Prüfungsstress wirkte es bei aller Betriebsamkeit nicht. "Wir fühlen uns gut vorbereitet. Daher fühle ich mich gar nicht so sehr in der Prüfungssituation", erklärte Studentin Nancy. Sie war vielmehr gespannt, wie alles laufen würde. Nancys Gruppe kümmerte sich am Nachmittag um die Stationen für die rund 40 Kinder des Offenen Ganztages (OGS). "Ich arbeite selber in der OGS und hoffe, viel für den Alltag mitzunehmen."

Auch Annika, die mit Linda, Christina und Philipp das "Prusiken" (Aufsteigen mit fixiertem Seil) in einem Baum vorbereitete, war noch "ganz entspannt. Es ist mehr wie ein Job, den ich als Sozialpädagogin mache,weniger wie eine Prüfung."

Und dieser Job war offensichtlich auf beiden Seiten mit viel Spaß verbunden. Wichtiger als die Prüfung sei das Lachen der Kinder an diesem Morgen, befand der begleitende Dozent Jürgen Tönnesen mit Blick auf die Studenten. Trotz allem waren sich diese der wachsamen Prüferaugen durchaus bewusst, wie Max verriet: "Dozent Kisters hat ein kritisches Auge auf uns. Er spricht uns später in der Reflektion auf Sachen an, in denen wir uns überhaupt nicht beobachtet gefühlt haben." Aber da dies nur eine von vielen Prüfungen war, sei man an die Beobachtung gewöhnt, so der Studententenor.

Eine weitere Gruppe kümmerte sich um die Lehrerfortbildung. Es gehe ihnen darum, den Lehrern möglichst viele Möglichkeiten an die Hand zu geben, wie man ohne viel Material erleben und lernen verbinden könne, hieß es.

(rim)
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