Xanten Streit um das Sicherheitskonzept fürs Bundesschützenfest

Xanten · Am dritten Septemberwochenende soll Xanten fest in Schützenhand sein. Schließlich möchte der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BDHS) als Veranstalter und die Xantener Sankt Victor Bruderschaft als Ausrichter vom 14. bis zum 16. September ihr großes Bundesfest in der Domstadt feiern. Das Problem daran: Es gibt noch kein trag- und zustimmungsfähiges Sicherheits- und Verkehrskonzept. Immerhin werden bis zu 15.000 Besucher, davon 8000 aktive Schützen aus dem gesamten Bundesgebiet, die zu großen Teilen mit Bussen anreisen werden, an diesem Wochenende in Xanten erwartet.

Bürgermeister Thomas Görtz machte dieses Problem nun öffentlich, in dem er den Rat bat, der Verwaltung außerplanmäßig Mittel zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Geld soll ein Fachbüro beauftragt werden, ein genehmigungsfähiges Sicherheitskonzept zu erstellen.

Um es vorwegzunehmen: Der Rat hat mehrheitlich zugestimmt. Maximals 10.000 Euro aus dem städtischen Haushalt werden für das Sicherheitskonzept des Bundesfestes verwendet. Zuvor gab es allerdings eine lange und hitzige Diskussion.

Im Kern ging es um die Frage, wer Schuld an der misslichen Lage vier Monate vor dem eigentlichen Fest ist? Verwaltung oder BDHS/Bruderschaft? Olaf Finke (SPD) fragte sich, warum der Rat darüber entscheiden müsse. Seiner Meinung nach sei das ein Geschäft der laufenden Verwaltung. "Was hat die Verwaltung getan?" Görtz, der zu Beginn der Debatte betonte, dass es ihm persönlich ein Anliegen ist, die Veranstaltung zu unterstützen, sagte daraufhin: "Uns lag lange Zeit nur ein Rahmenkonzept, eine Blaupause, die nicht auf Xanten zugeschnitten war, vor. Das eigentliche Sicherheitskonzept wurde uns erst am 19. April vorgelegt. Doch alle Beteiligten - Feuerwehr, Polizei, Straßen.NRW und wir - sind der Meinung, dass dieses Konzept nicht tragfähig ist."

Tobias Fuß, Leiter des Ordnungsamtes, konkretisierte die zeitliche Abfolge. So habe er den Veranstalter am 8. April 2016 per E-Mail nach dem Sicherheitskonzept gefragt. Gut zehn Tage später ging die sogenannte Blaupause ein. Das Muster befand Fuß im September für gut, sie müsse aber noch konkretisiert werden. Am 21. Dezember 2017 folgte die Erinnerung. Vier Monate später kam das Konzept.

Peter Bullmann, Kapitän der Victor'sse, sieht das Ganze auf Nachfrage unserer Redaktion ein wenig anders. So habe er Tobias Fuß mehrmals auf das Konzept angesprochen. "Seine Antwort: ,Das reicht nach Karneval, vorher habe ich sowieso keine Zeit.' Doch nach Karneval war Herr Fuß krank", sagte Bullmann, hörbar enttäuscht. Er hätte sich seitens der Verwaltung mehr Unterstützung gewünscht. "Wenn der Leiter des Xantener Ordnungsamtes schon nicht sagen kann, wie viele Sanitäter man insgesamt braucht, woher sollen wir Ehrenamtler das dann wissen?"

(RP)
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