Lüttingen Straßenbau wird teuer für die Anwohner

Lüttingen · Der Bezirksausschuss Lüttingen beschließt geplante Baumaßnahmen. Damit müssen manche Anlieger bis zu 20.000 Euro zahlen. "Solche Dinge sind immer unangenehme Maßnahmen", sagt Eberhard Ritter von den Grünen.

 Fehlen nur noch die Fische: Am Alten Rheinweg haben sich, wie so oft nach ausgiebigen Regenfällen, riesige Pfützen gebildet.

Fehlen nur noch die Fische: Am Alten Rheinweg haben sich, wie so oft nach ausgiebigen Regenfällen, riesige Pfützen gebildet.

Foto: Armin fischer

Schwerpunkt der Sitzung des Bezirksausschusses Lüttingen war der geplante Ausbau des vorderen Bereiches Alter Rheinweg, Clossenweg und eines Teilstückes der Kronemannstraße. Nach der teils emotional verlaufenen Bürgerversammlung waren wieder etliche Anlieger anwesend, die in ruhiger Weise ihre Anliegen und Sorgen, vor allem bezüglich der Höhe ihrer Kostenbeteiligung, zum Ausdruck brachten. "Verständnis" brachten auch die CDU-Vertreter (Josef Bours) den betroffenen Anliegern entgegen. "Wir wollen niemand in den Ruin treiben", versprach der Bürgermeister "in besonderen Härtefällen" nach verträglichen Lösungen zu suchen — in Form von Teilzahlungen, Ablöseverträgen und ähnlichem. Eine Alternative zum Ausbau gebe es aber nicht.

Bürgermeister Strunk zeigte anhand von noch unvollendeten Plänen, dass man auf der Basis von Anregungen der Bürger Veränderungen vorgenommen habe und letzte Überlegungen wegen der Kürze der Zeit noch nicht zu Ende geführt werden konnten. Fahrbahnverengungen sind demnach sowohl bei Alter Rheinweg und auf der Kronemannstraße in die Planung aufgenommen. Der Verzicht auf die Baumanpflanzung an der Kronemannstraße soll anteilige Kosten einsparen. Sowohl am Alten Rheinweg als auch an der Kronemannstraße sind jetzt einseitig Parkstreifen geplant — an der gegenüberliegenden Seite Bürgersteige.

Guido Angenendt (SPD) beantragte zumindest für die Kronemannstraße eine zeitliche Verschiebung und getrennte Abstimmung über alle drei Maßnahmen. "Unmöglich", konstatierte der Bürgermeister mit Blick auf den "desaströsen Zustand gerade dieser Straße". Mit Mehrheit der CDU, gegen je ein Votum von SPD und FBI bei zwei Enthaltungen (SPD und Grüne) erfolgte der Ausbau-Beschluss Clossenweg und Kronemannstraße — zum Ausbau Alter Rheinweg gab auch Guido Angenendt (SPD) seine Zustimmung.

Das Verschieben der Maßnahmen bringe eher Nachteile und höhere Kosten, sagte Bürgermeister Strunk: "Das derzeit überaus günstige Zins-Niveau müssen wir nutzen." Eberhard Ritter (Grüne) sagte: "Solche Dinge sind immer unangenehme Maßnahmen" und "Ein Rechtsanwalt lohnt in diesem Falle nicht — diese Kosten sollten sich die Anlieger nicht zusätzlich antun."

Für die CDU beantragte Fraktionschef Pankraz Gasseling die Wiedereinführung der Einwohner-Pauschale von 52 Cent pro Kopf zugunsten der in den Vereinen ehrenamtlich Tätigen. Bezogen auf die Jugendarbeit sei deren Einsatz von unschätzbarem Wert, sagte Gasseling. Mit dieser Ergänzung stimmte der Bezirksausschuss bei zwei Gegenstimmen (FBI und SPD) und zwei Enthaltungen (Silvia Guth-Winterink, SPD, und Eberhard Ritter, Grüne) dem Haushaltsentwurf 2013 zu.

(tr)
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