Xanten Stimmungsvolle Nacht der Kirchen

Xanten · Mit Licht, Musik, Geschichten und Gebeten belebt, waren die Gotteshäuser Xantens in der "Nacht der offenen Kirche" stimmungsvoller Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher. Nicht nur regelmäßige Kirchengänger nutzten die Gelegenheit, den Kirchenraum zu besichtigen und ganz neu zu entdecken.

 Thomas Frensch begleitete mit der Gitarre in St.-Martin-Kirche in Vynen die Besucher beim Singen der Lieder.

Thomas Frensch begleitete mit der Gitarre in St.-Martin-Kirche in Vynen die Besucher beim Singen der Lieder.

Foto: Olaf Ostermann

Die Wahl fiel schwer. Bei sechs Kirchen in Xanten musste man sich schon entscheiden, wann man wo hingehen wollte. Während im Viktor-Dom noch die Abendmesse gehalten wurde, gab in Xanten-Mörmter der Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Sonsbeck einen stimmungsvollen Auftakt. Mit gefühlvollen Liedstücken wie dem Kyrie von Leonidas Abaris sorgten die Musiker für Besinnlichkeit.

Anschließend ging es in die "Unterwelt" der 1649 fertiggestellten Kirche. Im Gemeine-Keller, der bis 1785 genutzten Beerdigungsstätte, erzählte Dirk Kornelius von der Entstehung des Kirchengebäudes. Beispielsweise davon, dass die Bausteine noch wenige Jahre zuvor ein Kastell in Sonsbeck bildeten, das 1640 von den Spaniern zerstört worden war; dass der Glockenturm erst über 200 Jahre später erbaut wurde und die Beerdigungsstätte 1785 versiegelt werden musste, da es rein regnete und gerade im Sommer ein furchtbarer Gestank ausströmte.

Zurück an der Oberfläche erfüllte das Gitarrenensemble der Dommusikschule unter Leitung von Jürgen Slojewski mit lateinamerikanischen Klängen das Gotteshaus.

Auch in den katholischen Kirchen ging es spannend zu. Ein Lichtermeer aus Kerzen erwartete die Gäste in der St.-Viktor-Kirche Birten. Im St.-Viktor-Dom gab der Domchor ein Konzert, das zum Träumen einlud. Bei stimmungsvollem Licht, dem Geruch von Weihrauch, Klavierbegleitung und einer Vielfalt von Taizé-Liedern wie "Meine Hoffnung, meine Freude" ließen viele Besucher den Abend geruhsam dahinfließen.

In der St.-Willibrord-Kirche Wardt dagegen war Mitmachen die Devise. Beim Offenen Singen waren alle Gäste eingeladen, die Stimme zu erheben.

Musikalisch ging es auch in der St.-Petrus-Kirche Obermörmter zu, wo das Abendgebet mit Texten und Liedern angefüllt war. Ein ähnliches Bild in der St.-Pantaleon-Kirche Lüttingen: Dort lösten sich Gitarrenmusik und Geschichten im Wechsel ab.

Eine für die "Nacht der offenen Kirchen" besonders passende Erzählung war die "Geschichte vom betenden Gaukler", der zwar kein einziges Gebet kannte, Gott aber dafür tanzend und springend lobte. So nutzten viele Bürger die lange Kirchennacht in Xanten als Chance, ihren ganz persönlichen Zugang zu Gott zu finden.

(beaw)
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