Sparpläne vom Tisch, Leitung neu besetzt Neue Perspektive für das Xantener Stiftsmuseum

Xanten · Die drohenden Sparpläne sind vom Tisch. Sie hätten für das Xantener Stiftsmuseum erhebliche Einschnitte bedeuten können. Außerdem wurde die Leitung der Einrichtung umgebaut und mit Claudia Kienzle neu besetzt.

  Claudia Kienzle wurde zur Leiterin des Stiftsmuseums ernannt. Es gratulierten (v.l.): Thomas Frensch vom Kirchenvorstand, Holger Wefers vom Förderverein des Stiftsmuseums, Peter Kienzle und Propst Stefan Notz.  RP-Foto: oo

Claudia Kienzle wurde zur Leiterin des Stiftsmuseums ernannt. Es gratulierten (v.l.): Thomas Frensch vom Kirchenvorstand, Holger Wefers vom Förderverein des Stiftsmuseums, Peter Kienzle und Propst Stefan Notz. RP-Foto: oo

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Nach zwei schwierigen Jahren mit Personalwechseln an der Spitze und einer Debatte um drohende Einschnitte soll sich das Stiftsmuseum in Xanten wieder auf seine Arbeit konzentrieren können. Dafür wurde die Leitung umgebaut und neu besetzt. Außerdem sind die drohenden Sparpläne vom Tisch, wie Propst Stefan Notz mitteilte. „Es ist klar, dass wir auch in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen stehen werden. Daher war es an der Zeit, die Leitung des Museums neu zu strukturieren und die betriebliche Führung neu zu ordnen“, sagte er.

Die neue Leiterin des Stiftsmuseums heißt Claudia Kienzle. Die Buchbinderin, Restauratorin und Betriebswirtin lebt seit 20 Jahren in Xanten und gehört auch schon seit 2001 zum Mitarbeiterstamm des Stiftsmuseums. In den vergangenen Monaten war sie dessen Interimsleiterin. Nun übernimmt sie diese Aufgabe dauerhaft. „Ich freue mich darauf, das Haus weiter voranzubringen“, sagte sie bei einem Pressegespräch. In der Belegschaft habe sie großen Rückhalt; das sei deutlich geworden, als in einer Mitarbeiterversammlung die Entscheidung bekannt gegeben worden sei, sagte Thomas Frensch vom Kirchenvorstand der Propsteigemeinde St. Viktor. Diese ist die Trägerin des Stiftsmuseums, das unter anderem den Kirchenschatz des Xantener Doms beherbergt.

Die Leitung ist aber nicht nur neu besetzt, sondern auch umgebaut worden. „Die Zuständigkeiten sind dadurch besser geklärt“, erklärte Notz weiter. Xanten bekommt mehr Verantwortung. Denn bisher wurde das Stiftsmuseum durch den Diözesankonservator des Bistums Münster geleitet. Das war über viele Jahre Udo Grote. Sein Arbeitsplatz war jedoch in Münster. Vor Ort war die stellvertretende Leiterin. Diese Aufgabe hatte lange Elisabeth Maas. 2021 wechselte sie zum Diözesanmuseum Paderborn. 2020 war Grote schon in den Ruhestand verabschiedet worden. Die Zeit des Umbruchs wurde für die Umstrukturierung genutzt: Der neue Diözesankonservator berät das Stiftsmuseum weiter, aber geleitet wird es nun vor Ort – dabei will Claudia Kienzle ihre Kollegen einbinden, wie sie betonte: „Ich sehe mich als Teil des Teams.“ Zusätzlich soll eine Kunsthistorikerin oder ein Kunsthistoriker eingestellt werden, um die 17-köpfige Belegschaft zu verstärken.

Damit bekommt das Stiftsmuseum eine neue Perspektive. 2020 hatte es noch anders ausgesehen. Das Bistum Münster debattierte über Einsparungen, um auf die drohenden Haushaltsdefizite zu reagieren, die sich aus dem Rückgang der Zahl der Katholiken und damit der Kirchensteuereinnahmen in den nächsten Jahren ergeben. Auch das Stiftsmuseum sollte künftig weniger Geld bekommen: 140.000 Euro pro Jahr. Dadurch wäre die Einrichtung infrage gestellt worden, weil das Jahresbudget schon heute sehr knapp sei, erklärte Holger Wefers vom Förderverein des Stiftsmuseums. Aber diese Einschnitte seien abgewendet worden, die Existenz des Stiftsmuseums sei nicht mehr gefährdet, sagte Notz.

(wer)
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