Ein Jahr früher als geplant Gesamtschul-Standort Sonsbeck schließt wohl schon im Sommer

Sonsbeck · Immer mehr Eltern hatten sich über die häufige Pendelei ihrer Kinder zwischen den Standorten Xanten und Sonsbeck beschwert. Die Schließung soll daher um ein Jahr vorgezogen werden.

 Der Gesamtschul-Standort in Sonsbeck (Archiv),

Der Gesamtschul-Standort in Sonsbeck (Archiv),

Foto: Markus Plüm

Seit dem vergangenen Jahr ist das Aus des Sonsbecker Standorts der Gesamtschule Xanten-Sonsbeck beschlossene Sache – nun werden in der Filiale an der Herrenstraße wohl schon ab diesem Sommer keine Schüler mehr unterrichtet. Diese Nachricht verkündete Sonsbecks Bürgermeister Heiko Schmidt (CDU) am Dienstagabend in der Ratssitzung.

So hatte bereits am Montagabend eine Informationsveranstaltung für die Eltern der Schüler, die den Sonsbecker Standort besuchen, stattgefunden. „Viele Eltern waren im Vorfeld an mich herangetreten und hatten sich über die viele Fahrerei beschwert“, sagte Gesamtschulleiter Frank Pieper am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion. Denn einige Fächer können ausschließlich in Xanten unterrichtet werden, wodurch sowohl Schüler als auch Lehrer zwischen den Standorten pendeln müssen.

Daher habe man sich für eine Informationsveranstaltung entschieden, um sich die Probleme und Sorgen der Eltern einmal in Ruhe schildern lassen zu können. Auch Bürgermeister Heiko Schmidt besuchte den Infoabend. „Ich wollte mir ein Bild von der derzeitigen Stimmungslage verschaffen.“ Und das, was er hörte, habe ihn zu der Erkenntnis kommen lassen, dass durchaus bereits jetzt Handlungsbedarf bestehe. „Die Situation für die Kinder ist im kommenden Schuljahr nicht konfliktfrei.“ Bis zum Sommer werden in Sonsbeck noch etwa 100 Mädchen und Jungen in vier Klassen unterrichtet. Ab dem Schuljahr 19/20 wären es allerdings nur noch zwei Klassen – eine sechste sowie eine siebte – mit knapp 50 Schülern. Dies sei eine zu geringe Zahl, um den derzeitig betriebenen Verwaltungs- und Koordinierungsaufwand noch sinnvoll aufrecht erhalten zu können. „Daher werden wir wohl oder übel den Weg beschreiten müssen, den Standort bereits in diesem Sommer aufzugeben“, betonte Schmidt in der Ratssitzung.

Diese Auffassung vertrat Sonsbecks Bürgermeister auch am Mittwoch im Gespräch mit unserer Redaktion. „Nur weil es einen politischen Beschluss gibt, den Standort erst im Jahr 2020 zu schließen, heißt das nicht, dass wir nun darauf beharren dürfen. Da dürfen Befindlichkeiten keine Rolle spielen, denn letztlich geht es um das Wohl der Kinder.“ In den kommenden Wochen werden daher wohl die Weichen für eine vorzeitige Schließung des Sonsbecker Standortes gestellt. Der Zweckverband, der in dieser Angelegenheit entscheidet, wird wohl Anfang Juli zusammenkommen. Anschließend muss die Bezirksregierung Düsseldorf als Schulaufsichtsbehörde noch zustimmen.

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