Unsere Woche Stadtsportverband muss Vertrauen zurückgewinnen

Xanten · "Vertrauen" ist das Stichwort der zurückliegenden Woche. Auf Ulrich Hecker, neuer Vorsitzender des Stadtsportverbandes Rheinberg, kommt eine Menge Arbeit zu. Auf den künftigen Vorsitzenden oder die künftige Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes ebenfalls.

Unsere Woche: Stadtsportverband muss Vertrauen zurückgewinnen
Foto: RED

Wenn der Verlauf der Mitgliederversammlung des Stadtsportverbandes (SSV) Rheinberg in Budberg der Stimmung im Dachverband mit derzeit 21 Vereinen entsprach, dann hat Ulrich Hecker viel Arbeit vor der Brust. Hecker hatte schon früh signalisiert, der Nachfolger des vor knapp einem Jahr überraschend zurückgetretenen Vorsitzenden Ulrich Glanz werden zu wollen. Nun ist er mit einem sehr guten Ergebnis gewählt worden (die RP berichtete).

Zu denken gegeben hat uns, wie die Vorstandsneuwahl im Bürgerhaus über die Bühne ging. Schlecht vorbereitet, mit einem Stimmzettel, den sich die Delegierten mit bloßen Fingern zurechtschnipseln mussten, und ohne Durchblick. Dass geheim gewählt werden muss, wenn nur ein einziger Stimmberechtigter dies beantragt, war im SSV-Vorstand offenbar nicht bekannt. Offenbar auch nicht, dass man der Versammlung die Chance gibt, zusätzlich zu jedem vom Vorstand vorgeschlagenen Kandidaten weitere Bewerber zu benennen. Nachvollziehbar, dass schon während der Wahlen ein Delegierter androhte, die Rechtmäßigkeit dieser Wahl zu beanstanden.

Solche Pannen darf sich der SSV nicht leisten. Denn es geht darum, wegweisende Entscheidungen in der Rheinberger Sportlandschaft zu fällen. Der "Pakt für den Sport", mit tatkräftiger Unterstützung des Beraters Rainer Kusch entwickelt, ist auf einem guten Weg. Sportentwicklung, die Finanzierbarkeit von Anlagen und Hallen - das alles muss im Vordergrund stehen. Da können Außenstehende nur den Kopf schütteln, wenn eine ohnehin schon turbulente Sitzung zeitweilig von der Diskussion um ein Für oder Wider von Alkohol in Turnhallen beherrscht wird. Dass solche Themen aufkommen, ist normal. Die Frage ist, wie sie kommuniziert werden. Wer die lange Sitzung am Donnerstagabend verfolgt hat, dem wird eines nicht verborgen geblieben sein: Einigen Mitgliedsvereinen ist das Vertrauen in den Stadtsportverband abhanden gekommen. Der neue Vorstand um Ulrich Hecker muss es sich zur Aufgabe machen, dieses Vertrauen wieder herzustellen.

Um fehlendes Vertrauen geht es auch in der Rheinberger CDU. Der Stadtverband - seit dem Rücktritt von Ulrich Hecker kommissarisch von Brigitte Devers verwaltet - hat mit Austritten zu kämpfen. Nach Ratsmitglied Christof Knopek hat nun auch der Budberger Ortsverbands-Vorsitzende Karsten Hilger die Partei verlassen. Beide verweisen auf die Unzufriedenheit mit der "allgemeinen politischen Situation", wobei sich dahinter Kanzlerin Merkels Flüchtlingspolitik verbergen dürfte. Ein bundespolitisches Thema also. Die nächste Mitgliederversammlung der CDU ist Anfang April, dann soll ein neuer Vorsitzender gewählt werden, der es richten muss. Vielleicht auch eine Vorsitzende. Schaun wir mal. UWE PLIEN

(RP)
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