Montessorischule Mädchen tanken Kraft in der Bootsbau-AG

Xanten · Seit März 2018 beweisen Schüler und Schülerinnen jeden Donnerstag ihr Können in der Bootsbau- und Segel AG der Montessorischule. Während sie im Sommerhalbjahr in kleinen Booten auf dem Riedel-See in Kamp-Lintfort das Segeln erlernen und im Winterhalbjahr in den Räumlichkeiten des CVJM Moers die Boote renovieren, steht jedoch die Freude am eigenverantwortlichen Tun und den bestandenen Herausforderungen im Mittelpunkt: Knoten lernen, die tatsächlich halten, Boote slippen (zu Wasser lassen) und für die neue Saison startklar machen, erstes Segel setzen und auch mal die Pinne übernehmen.

 Die Kinder begeistern sich in der G

Die Kinder begeistern sich in der G

Foto: Schule

Das herrliche Gefühl der Selbstverwirklichung strahlt aus jedem der zehn Schülergesichter und auch eine gewisse Zufriedenheit auf Seiten der Segellehrer und der Begleiter ist ein schöner Nebeneffekt.

Die Bootsbau- und Segel AG findet in Kooperation mit dem CVJM Moers statt und wird von Tom Gerstenberger-Badura geleitet, einem ehemaligen Lehrer und Skipper der CVJM Segelarbeit.

Als Montessorischule begeistert dieses Projekt besonders, weil es so hervorragend zu Maria Montessoris Ausführungen zur "Erfahrungsschule des sozialen Lebens" passt. Für die Vorgehensweise gilt hier nach Montessori: "Die besten Methoden sind diejenigen, die beim Schüler ein Maximum an Interesse hervorrufen, die ihm die Möglichkeit geben, allein zu arbeiten, selbst seine Erfahrungen zu machen und die erlauben, die Studien mit dem praktischen Leben abzuwechseln." All dies sei hier gegeben.

Diese Art der Arbeit für die Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen wird im nächsten Schuljahr weiter ausgebaut.

Ausgangspunkt ist hier ein Naturschutzprojekt auf der Grav-Insel in Kooperation mit dem Nabu, bei dem sich in Kürze die Ahornklasse engagieren wird.

In einer modernen Umsetzung des Erdkinderplans geht es darum, Jugendlichen zwischen zwölf und 15 Jahren eine andere angemessene und vorbereitete Umgebung zu geben. In diesem Alter werden zwischenmenschliche Beziehungen sehr wichtig: ständige Kommunikation, Selbstwirksamkeit, Einordnen des eigenen Empfindens, Denkens und Verhaltens. Das Bedürfnis, den eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden, steht an erste Stelle: "Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Wer passt zu mir? Was ist richtig? Welches Ziel verfolge ich? Was kann ich für die Welt schaffen? Wie bekomme ich Rückmeldung?"

Es geht um eine Suche nach Orientierung und Halt.

Als Möglichkeiten für Jugendliche sehen wir heute: Praktische Anforderungen und körperliche Anstrengungen erleichtern die Umwälzprozesse in der Pubertät. Das Bedürfnis, echte Verantwortung übernehmen zu dürfen und Herausforderungen zu bestehen, wächst zunehmend.

Bestätigung und Anerkennung für ihre Arbeit zu bekommen ist besonders gut möglich, wenn Jugendliche praktisch etwas herstellen und etwas Sichtbares schaffen.

An erster Stelle steht das aktive, handelnde Erarbeiten. Mit der Schulgemeinschaft an der Montessorischule hat man sich dorthin auf den Weg gemacht.

(RP)
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