Hilfe für Familien St. Bernardin bietet Farbwechsel an

Sonsbeck · In der Caritas-Wohnanlage in Hamb wird kräftig gebaut. Ziel ist es, für junge Menschen mit Behinderung im Alter von fünf bis 26 Jahren ein neues Zuhause zu schaffen. Im neues Haus wird Kurzzeitwohnen angeboten.

 Die Räume für das neue Kurzzeitwohnen werden gerade gebaut. Die frisch bemalte Bank soll Teil der Räume werden.

Die Räume für das neue Kurzzeitwohnen werden gerade gebaut. Die frisch bemalte Bank soll Teil der Räume werden.

Foto: Armin Fischer

In der Caritas-Wohnanlage in Hamb wird kräftig gebaut. Ziel ist es, für junge Menschen mit Behinderung im Alter von fünf bis 26 Jahren ein neues Zuhause zu schaffen. Im neuen Haus wird Kurzzeitwohnen angeboten.

"Es gibt viele Kinder und junge Erwachsene mit Behinderung, für die die Eltern konsequent sorgen müssen. Deshalb gibt es Familien, die zehn Jahre lang keine Nacht durchgeschlafen haben. Wieder andere haben Probleme damit, dass Freunde und Angehörige sich nicht trauen, jemanden zu betreuen" sagt Barbara Telgen, Bereichsleiterin für Wohnen und Freizeit der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein.

Und genau da käme ihr Arbeitgeber ins Spiel. Denn: "Beim Kurzzeitwohnen im Haus 'Farbwechsel' können die Jugendlichen sowie Erwachsene mit Behinderung im Alter von fünf bis 26 Jahren eine schöne Zeit verbringen, während die Eltern neue Kraft tanken" erklärte Telgen bei der Präsentation des gerade fertig werdenden Baus an der St.-Bernardin-Wohnanlage in Kapellen.

"Am 15. Juli soll hier alles fertig sein", berichtete Telgen. "Wir werden im 'Farbwechsel'-Haus zwölf Einzelzimmer haben, die in zwei Gruppen aufgeteilt sind. Alle sind mit einem Bad ausgestattet, und es wird noch einen großen Gemeinschaftsraum geben."

Inmitten der schönen Natur gelegen und angebunden an die weiteren Angebote von St. Bernardin, "wollen wir hier bewusst einen Urlaubs-Charakter etablieren", betonte Dominique Ronczka, die zukünftigte Leiterin des "Farbwechsels". "Schwimmbad, Kegelbahn, Streichelzoo und andere Sache, viel Platz zum Bolzen und Entspannen: Hier soll sich jeder wohlfühlen. 24 Stunden werden Fachkräfte vor Ort sein, und es wird eine Nachtwache geben."

Das Kurzzeitwohnen konnte nach langem hin und her endlich realisiert werden. Denn während in Westfalen rund 40 solcher Einrichtungen existieren, gab es bis dato keine einzige im restlichen Teil von NRW. "Familien mussten deshalb immer extrem weit fahren. Dass nun endlich hier so ein Haus entstehen wird, macht uns alle froh. Wir haben bereits über 30 Anmeldungen", sagt Ronczka.

Sie erwähnte zudem, "dass das Lernen bei uns nicht aufhört. Denn die Schulen im Umfeld werden angefahren und wenn es zu weit sein sollte, werden die Förderpläne der jeweiligen Schulen bei uns vor Ort befolgt". Eine weitere Erleichterung für die Eltern wird sein, dass sie nur die reine Verpflegung zahlen müssen, denn die Pflegekasse und der Landschaftsverband werden den Rest finanzieren.

Damit derweil der "Farbwechsel" seinem Namen alle Ehre machte, hat bereits eine Gruppe von Jugendlichen, die zu Besuch in St. Bernardin waren, eine Regenbogen-Bank angefertigt, auf der Besucher verweilen können.

"Wir suchen noch Pflegefachkräfte für den Tag- und Nacht-Dienst. Diejenigen werden auch die Chance haben, die Angebote vor Ort mitzugestalten", verriet Ronczka. "Und wer sich anmelden möchte, kann mich gerne unter 02838 911975 kontaktieren. Das ganze Team freut sich schon darauf, wenn es losgeht."

Mehr Informationen dazu gibt es im Internet unter www.farbwechsel.de.

(RP)
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