Willensstarkes Talent mit Gürtel

Nicole Deutrich hat sich erst in diesem Jahr der Kampfsportart Shaolin Kempo verschrieben. Mit Willensstärke und Trainingsfleiß ist die 15-Jährige aus Rheinberg bei der Sache. Die Gymnasiastin wurde bereits Internationale Meisterin und Zweite bei der EM.

Nicole Deutrich holt tief Luft. Die Arme streckt sie nach vorne. Die Beine stehen weit auseinander. Konzentration. Gleich beginnt die 15-Jährige mit einer Kata (übersetzt: Form). Es folgen Abwehr- und Kontertechniken gegen mehrere imaginäre Angreifer. Die Bewegungen trägt sie äußerst rhythmisch vor. Dynamik trifft auf Eleganz. Nicole betreibt in ihrer Freizeit Shaolin Kempo. Und das sehr erfolgreich. Sie darf sich in ihrer Altersklasse zweimalige Internationale Deutsche Meisterin nennen. Zudem landete die junge Dame bei der letzten EM auf dem zweiten Rang. „Nicole ist ein sehr großes Talent. Sie hat den nötigen Willen und lernt zudem sehr schnell“, lobt ihr Coach Manuel Glücks (2. Dan) seinen Schützlinge.

Hartes Training

Und dabei ist Nicole, die in Kleve beim KSF Asia und in der Rheinberger Gruppe bei „Fitline“ mehrmals die Woche trainiert, noch gar nicht so lange dabei. Erst im März diesen Jahres hat sich die Gymnasiastin dazu entschlossen, diese Art des Karate zu lernen. „Ich wollte eigentlich Kickboxen machen. Aber dann bin ich bei dieser Stilrichtung des Wushu hängengeblieben“, sagte Nicole, die mit Feuereifer bei der Sache ist. „Halbe Sachen gibt’s bei mir nicht“, so Glücks. Hartes Training kann Nicole nicht abschrecken. Mit Muskelkater könne sie leben. Kürzlich erst hat die Rheinbergerin ihre Prüfung zum Orange-Gurt bestanden. Gemessen an den Erfolgen ist die niedrige Graduierung zunächst verwunderlich. „Man muss immer erst ein halbes Jahr bis zur nächsten Gürtel-Prüfung warten. Da kann jemand noch so gut sein“, erläutert der Trainer, der im Besitz des Zweiten Dan ist.

Ehrgeizige Ziele

Shaolin Kempo sei mehr nur als Selbstverteidigung, sagt Nicole. Selbstbeherrschung und Selbstvertrauen sind fester Bestandteil des Lernprozesses. Und der Kempoka lernt überdies die japanische Sprache kennen. „Ich fühle mich unheimlich gut, wenn ich mich richtig anstrengen kann. Die Beanspruchung ist wirklich sehr groß“, erzählt Nicole, die so gar nicht furchteinflößend wirkt. „Das sei aber auch nicht der Sinn des Sports“, ergänzt Glücks.

Nicole Deutrich hat noch viel vor in ihrem Sport. Ehrgeizig formuliert sie die Ziele. So schnell wie möglich möchte das zierlich wirkende Mädchen die fünf Schülerformen meistern, um dann alsbald als Volljährige für die Prüfung zum Schwarzgurt anmelden zu können. Es schließen sich zwei Meisterformen an. Trainer Manuel Glücks hat keine Zweifel, dass sein derzeit größtes Talent irgendwann mit dem Dan-Grad und somit Schwarzen Gürtel ausgestattet sein wird.

Nicole Deutrich holt tief Luft. Die Arme streckt sie nach vorne. Die Beine stehen weit auseinander. Konzentration. Nur erzählen und einfach stillstehen, das ist nichts für die Rheinbergerin.

(RP)
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