Fußball Wichtige Spieler fehlen SVS-Trainer Geist in der Partie gegen Wuppertal

Sonsbeck · Es hatte etwas von Teamchef Franz Beckenbauer nach dem WM-Finale im Olympiastadion von Rom. Mit der Medaille um den Hals tauchte dieser weit in den Hintergrund ab, in der ersten Reihe sollten seine Spieler stehen. Auch Thomas Geist suchte nach dem überraschenden Pokalerfolg seiner A-Junioren am vergangenen Mittwoch-Abend die zweite Reihe. Nur wurde er dort - anders als seinerzeit der "Kaiser" - nicht von Kameras entdeckt und so doch nach vorne gerückt. An diese Szene habe er aber nicht gedacht, als er sich nach dem 2:1-Pokalsieg seiner Schützlinge im Achtelfinale des Niederrheinpokals in Zurückhaltung übte. "Die Jungs sollen den Erfolg genießen, sie haben sich das verdient", sagte Geist, der beim SV Sonsbeck für die A-Junioren und das Oberligateam verantwortlich ist.

 Der Sonsbecker Jonas Kremer (l.) bei einem der wenigen Offensivaktionen während des Hinspiels gegen den Wuppertaler SV.

Der Sonsbecker Jonas Kremer (l.) bei einem der wenigen Offensivaktionen während des Hinspiels gegen den Wuppertaler SV.

Foto: Venn

Von daher wird Geist, wie im Übrigen auch Robin Schoofs, der in der Innenverteidigung der Oberliga-Mannschaft an der Seite von Kapitän Michael Müller zu einer festen Größe geworden ist, zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage gegen den Wuppertaler SV spielen. Morgen nämlich gastiert der Tabellenführer der Fußball-Oberliga im Willy-Lemkens-Sportpark. "Wenn dieses Spiel ähnlich erfolgreich enden würde wie das Pokalspiel der A-Junioren, hätte ich nichts dagegen", sagte Geist. Dabei legte sich ein breites Schmunzeln auf sein Gesicht. Denn der Sonsbecker Verantwortliche weiß natürlich nur zu gut, dass der A-Jugend-Bundesligist des Traditionsvereins nicht mit dem Seniorenteam des WSV zu vergleichen ist. "Doch im Ernst", nahm Geist den Gesprächsfaden noch einmal auf, "ich sehe uns auch am Sonntag nicht chancenlos." Davon sei er fest überzeugt, bekräftigte der Sonsbecker Coach.

Der WSV schickt sich in dieser Saison an, den Aufstieg endlich perfekt zu machen. In seinen Augen gefährlichster Konkurrent ist die Spielvereinigung Velbert, die nächste Woche im Stadion am Zoo gastiert. Dieses Spiel elektrisiert schon jetzt die Zuschauer im Tal der Wupper. Mehr als 5000 Zuschauer werden erwartet. Von dieser Warte aus betrachtet ist die Begegnung des WSV beim Tabellenvorletzten SV Sonsbeck "nur" eine Pflichtaufgabe, die aber nicht nur gespielt, sondern auch gewonnen werden muss. Denn gerade die Punktverluste der Spitzenteams gegen die vermeintlich schwächeren Konkurrenten könnten am Tag der Abrechnung weh tun. Von daher versucht der WSV derzeit auch alles, im Einspruchsverfahren die vierwöchige Sperre seines Kapitäns Dennis Schmidt zu verringern und ihm damit die Einsatzmöglichkeit in Sonsbeck zu verschaffen.

SVS-Trainer Thomas Geist hat indes andere Sorgen. In den letzten zwei Wochen der Wintervorbereitung verletzten sich drei wichtige Spieler: Torwart Michael Burda (Sehne im Oberschenkel), Jonas Gerritzen (Zerrung) und Bastian Grütter (Knieverletzung nach Ski-Unfall). Dazu fehlt nach seinem Fußbruch immer noch Fabian Wenten. "Mit einem solchen Verletzungspech habe ich während meiner nun wirklich schon sehr langen Trainerkarriere niemals zuvor etwas zu tun gehabt", sagte Geist. Für ihn jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Frei nach dem Motto: Die uns auf dem Papier nicht einegräumte Siegchance werden wir nutzen.

(RP)
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