Segeln "Weiter nach vorne fahren"
Die Flying-Dutchman-Segler Thorsten Wenten und Stefan Handick kämpfen auf der Kieler Förde gegen zuviel Wind und den eigenen Kopf. Nach den ersten Wettfahrten am Donnerstag liegen sie auf Rang acht.
Die Flying-Dutchman-Segler Thorsten Wenten und Stefan Handick vom Schifferverein und Wassersportclub (SWC) Vynen haben es in diesem Jahr nicht leicht. Erst das lange Warten auf die Reparatur des Carbonmastes und dann werden am zweiten Wettkampf-Tag alle Fahrten abgesagt. Der Grund: zuviel Wind.
Segeln mit einem Provisorium
"Das ist selten, kommt aber vor", so Handick. Rund 800 Boote mussten gestern — bei Windstärken von sieben bis acht — an Land bleiben. Für die Segler wären es die Fahrten drei und vier gewesen, denn bereits am Donnerstag starte der Wettkampf mit dem Zwischenstand 7. Platz. "Wir sind beim Start schlecht weggekommen und waren wohl nicht aggressiv genug", erklärt Handick. Kein Wunder eigentlich, denn vor der "Kieler Woche" hatten die beiden keine Gelegenheit mehr, den reparierten Mast bei ausreichend Wind zu testen — die Ostsee als Härtetest. Handick: "Man bekommt nur schwer aus dem Kopf. dass wir mit einem Provisorium fahren." Ein neuer Mast hätte rund 2400 Euro gekostet, da wurde die Reparatur (400 Euro) vorgezogen.
Heute wollen beide endlich "volles Programm" fahren, und auch die neuen Segel einsetzen. Vorausgesetzt die Fahrten finden statt. Auch wenn sich auf den ersten Plätzen bereits die Weltspitze versammelt hat und die Luft dünn wird, sind die Segler vom SWC zuversichtlich. Mittlerweile seien die Abläufe wieder eingespielt, die Handgriffe würden sitzen. Nach der Zeit ohne Training im Boot könne dies schon zwei bis drei Stunden dauern. "Das ist dann wie nach der Winterpause", weiß Handick, der wie Wenten auf 16 Jahre Segelerfahrung zurückgreifen kann.
An der Zielsetzung der beiden ändert sich nichts: "Wir wollen weiter nach vorne fahren." Vorgenommen hatten sie sich, mindestens Platz 10 zu erreichen. Mit dem momentanen 7. Platz sieht das zumindest ganz gut aus. Heute und morgen sind jeweils zwei Wettfahrten geplant, laut Wettervorhersage kann wohl gesegelt werden.
