Lokalsport Vollgas im Training, gebremst in Spielen

Kreis · Fußball-Kreisliga A: Denis Krupic, Trainer des SSV Lüttingen, rätselt über die Einstellung seiner Schützlinge, wenn es um Punkte geht. Oberstes Ziel für die Concordia aus Ossenberg: "Alles - nur nicht verlieren."

 Johann Hildebrandt (links) sah in der Partie des SV Lüttingen (weiße Trikots) gegen den TuS Xanten Gelb-Rot und wird seiner Mannschaft im Duell bei der Spvgg. Rheurdt-Schaephuysen fehlen.

Johann Hildebrandt (links) sah in der Partie des SV Lüttingen (weiße Trikots) gegen den TuS Xanten Gelb-Rot und wird seiner Mannschaft im Duell bei der Spvgg. Rheurdt-Schaephuysen fehlen.

Foto: olaf ostermann

An manchen Tagen mag sich Denis Krupic nur verwundert die Augen reiben. Am vergangenen Sonntag genügten dem Übungsleiter des SSV Lüttingen gerade einmal 45 Minuten, um den Tag abzuhaken. Eine Dreiviertelstunde, in der sein Team nicht zum ersten Mal die Arbeit einer ganzen Woche ad absurdum geführt und ihren Trainer ratlos hinterlassen hatte. "An den Trainingsabenden gibt die Mannschaft richtig Gas", bescheinigt Krupic seiner Auswahl durchaus reges Interesse am Ballsport. "Da bringt sie die Intensität, die wir uns in Lüttingen wünschen." Jenseits der Übungseinheiten sieht das allerdings dann schon wieder ganz anders aus. Beim Tabellenletzten TuS Asterlagen wurde gegen zehn Gegenspieler eine Führung aus der Hand gegeben, um noch 3:4 zu unterliegen. Gegen den TuS Xanten, nach dem Spiel trotz des Sieges im Derby zum Abstieg verdonnert, setzte es auf heimischem Kunstrasen gar eine saft- und kraftlose 0:5-Pleite. Die Begründung "mangelnde Einstellung" machte daraufhin schnell die Runde. "Fakt ist, dass die Mannschaft die gute Stimmung aus der Trainingsarbeit nicht mit auf den Platz nimmt", musste Krupic enttäuscht feststellen.

Fakt ist aber auch, dass der SSV unter diesen Vorzeichen seinen Platz im Kreis der Abstiegskandidaten festigt. 40 Punkte hat das Team, das bei Krupics Amtsübernahme im Winter noch von einem Platz im oberen Tabellendrittel träumen durfte, erst auf seinem Konto angesammelt. Vier Spieltage vor dem Saisonabschluss der Kreisliga A ist das eine Zahl, die noch nicht einmal Sicherheit vor dem direkten Abstieg in die B-Liga verspricht. "Ein Sieg muss noch her", weiß auch der Trainer. Und das tunlichst schon an diesem Wochenende, womit denn, bei den passenden Ergebnissen auf den anderen Plätzen, auch der Gedanke an die mögliche Relegationsrunde vom Tisch wäre. Der SSV gastiert bei der SpVgg. Rheurdt-Schaephuysen, und der Trainer sieht auch im heutigen Abschlusstraining Arbeit auf sich zukommen. "Wir stehen unter Druck, es wird alles andere als leicht werden", sagt Krupic, der Johann Hildebrandt nach dessen Ampelkarte im Derby nicht einsetzen darf. Dennis Laakmann, beim 0:5 gegen den TuS mit fünf Gegentoren innerhalb einer Halbzeit ohnehin schon genug gestraft, hat sich zudem noch eine Schulterverletzung zugezogen. Der Trainer nahm seinen Torhüter nach dem Spiel ausdrücklich in Schutz. "An ihm hat es nicht gelegen", erklärte Krupic.

Mit Preußen Vluyn und Concordia Ossenberg treffen die beiden in der Tabelle hinter dem SSV folgenden Teams aufeinander. Die Gäste reisen mit einem Vorsprung von zwei Punkten an. Das erleichtert das Rechnen. "Alles, nur nicht verlieren", nennt Ossenbergs Trainer Björn Quint das Ziel. Der Coach darf wieder auf Jesse Sticklat bauen, der nach langer Verletzungspause beim 3:5 gegen den VfL Rheinhausen endlich sein Debüt im Dress der Concordia geben durfte und bis zu seiner Auswechslung nach einer Stunde auch prompt doppelt als Torschütze erfolgreich war.

Unter Zugzwang steht Borussia Veen, derzeit auf dem Relegationsplatz zu finden. "Wir müssen gewinnen, mehr muss man nicht sagen", erspart sich Trainer Christian Hauk vor dem Heimspiel gegen den SV Orsoy eine lange Ansprache. Für den trotz des deutlichen Derbysieges abgestiegenen TuS Xanten beginnt die offizielle Abschiedstour aus der A-Liga mit einem Heimspiel gegen den Rumelner TV. Trainer Rachid Riad muss um den Einsatz von Pascal Seitz bangen; der Stürmer zog sich eine Oberschenkelverletzung zu.

Viktoria Alpen und der SV Büderich werden sich messen: die Gastgeber warten seit vier, die Gäste sogar seit fünf Spielen auf einen dreifachen Punkterfolg. Sollte auch dieses Spiel ohne Sieger bleiben, so könnte der Aufsteiger aus Büderich mit dem Remis seinen Klassenerhalt perfekt machen.

Erste Kandidaten um die Vizemeisterschaft sind der Tabellenzweite SV Sonsbeck II und sein Verfolger SV Millingen. Rot-Weiß aus Sonsbeck, wieder mit seinem Kapitän Jonas Vengels an Bord, reist zum Schlusslicht TuS Asterlagen, Blau-Weiß aus Millingen gastiert beim ESV Hohenbudberg - zwei Aufgaben, die anhand der Tabellenkonstellation sowie der letzten Ergebnisse der Konkurrenten durchaus lösbar erscheinen.

(RP)
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