Claudia Von Parzotka-Lipinski "Vereine benötigen Planungssicherheit"

Xanten · Die 50-Jährige ist Vorsitzende des Rheinberger Sportausschusses. Der neue Pakt für den Sport habe eine neue Qualität.

 In der Halle des RV Eversael: Fast 9000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nutzen die Angebote der Rheinberger Sportvereine.

In der Halle des RV Eversael: Fast 9000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nutzen die Angebote der Rheinberger Sportvereine.

Foto: AF (Archiv)

Rheinberg In einer Woche sitzen wieder die Mitglieder des Rheinberger Sportausschusses zusammen. Dann wird auch ausführlich über den Pakt für den Sport diskutiert. Claudia von Parzotka-Lipinski (SPD) hat sich als Sportausschuss-Vorsitzende intensiv mit dem Thema beschäftigt. Sie kennt also die Sorgen der Vereine.

Ist Rheinberg eine Sportstadt?

Caudia v. Parzotka-Lipinski Wenn eine Sportstadt eine Stadt ist, in der die Menschen gerne ihren Sport ausüben, dann ist Rheinberg sicherlich eine Sportstadt. Fast 9000 Menschen nutzen das vielfältige Angebot in den Rheinberger Sportvereinen. Eine Sportstadt entsteht nicht von heute auf morgen - sie entwickelt sich durch aktives Handeln und gestalten der Sportakteure. Sport ist ein wichtiger Bestandteil in unserer Gesellschaft. Er hat mit seinen vielfältigen Wirkungen und Funktionen einen zentralen Stellenwert in Rheinberg.

Kann sich die Stadt auf Dauer sechs Sportanlagen leisten?

von Parzotka-Lipinski Wir sind derzeit dabei, über den Pakt für den Sport zu diskutieren. Die Sportstätten spielen da auch eine zentrale Rolle. Dabei müssen wir uns mit der Entwicklung und nachhaltigen Gestaltung der Sportstätten beschäftigen. Berücksichtigt werden müssen unter anderem auch der demografische Wandel, die Entwicklung der Stadtteile, die Schulentwicklung aber auch die Entwicklung der Vereine. Die Diskussionen hierzu erfolgen im dialogischen Verfahren mit allen beteiligten Partnern mit dem Ziel, einvernehmliche Lösungen zu finden. Das heißt: Es ist auch eine Diskussion, ob wir uns die Sportanlagen leisten können.

Wie bewerten Sie den aktualisierten Pakt für den Sport?

von Parzotka-Lipinski Aus dem uns vorliegenden Zielkatalog des Stadtsportverbands (auch SSV, die Redaktion) ist schon jetzt zu erkennen, dass wir nicht von einer Aktualisierung, sondern von einer Neufassung des Paktes für den Sport sprechen können. Beeindruckt hat mich das engagierte Mitwirken der Vereine an der Erarbeitung des Zielkataloges gemeinsam mit dem SSV. Sicherlich gibt es noch Diskussionsbedarf an einigen Punkten. Jedoch ist schon heute zu erkennen - der neue Pakt hat eine neue Qualität.

Müssen sich die Vereine bei den Zuschüssen auf weitere Einschnitte einstellen?

von Parzotka-Lipinski Die Sportförderrichtlinien stehen demnächst noch ein mal auf dem Prüfstand. Jedoch ist uns auch klar, dass die Vereine in Zeiten knapper Kassen Planungssicherheit benötigen, um sich zukunftsfähig aufzustellen. Deshalb müssen wir auch im Sport gemeinsam Wege finden, die den städtischen Haushalt entlasten, aber auch die Ausübung der vielfältigen sportlichen Angebote unserer Vereine weiterhin ermöglichen.

Auch in Rheinberg leben viele Flüchtlinge. Wie können die Vereine von der Integration profitieren?

von Parzotka-Lipinski Sport ist ein ausgezeichneter Integrationsmotor. Er bietet optimale Bedingungen zum gegenseitigen Austausch und zur Begegnung von unterschiedlichen Kulturen. Einige Rheinberger Sportvereine haben sich hier bereits schon auf den Weg gemacht. Auf dem Jahresempfang der Stadt im Januar wurden auch ehrenamtliche Helfer und Helferinnen aus dem Bereich Sport in der Arbeit mit Flüchtlingen geehrt. Sport verbindet - und zwar ohne Vorbehalte.

RENE PUTJUS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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