Fußball Veener im freien Fall zurück in die A-Liga

Veen · Hinrunden-Rückblick: Die Borussia ist meilenweit vom Bezirksliga-Klassenerhalt entfernt. Der Vorstand kündigt Konsequenzen an.

Die peinliche Darbietung der Veener Bezirksliga-Fußballer im letzten Spiel des Jahres drückt Obmann Reinhard Hoffmann immer noch aufs Gemüt. Mit einer 2:9-Schlappe gegen GA Möllen hatten sich die "Krähen" in die Winterpause begeben, in der innerhalb des Vorstands Klartext geredet wird. "So kann es nicht weitergehen", sagte Hoffmann und meinte weiter: "Wir denken in alle Richtungen." Ein Treuebekenntnis zu Trainer Theo van Bebber wollte er nicht abgeben.

Und das ist nachvollziehbar. Die Veener, die den Klassenerhalt angesichts der mageren Punkteausbeute eigentlich schon abschreiben können, haben zuletzt enttäuschende Leistungen abgeliefert, die keinen Anlass auf Besserung gaben. Die Verantwortlichen müssen alles hinterfragen dürfen. Der Ruf, den sich die Borussia seit dem Aufstiegsjahr erarbeitet hat, steht auf dem Spiel.

Ein Schwerpunkt bei Hoffmanns Analyse wird nicht allein die 2:9-Blamage, sondern auch die Pleite am Sonntag davor bei Hertha Hamborn sein. Das Schlusslicht hatte bis dahin keinen einzigen Zähler geholt. Statt der Fortsetzung des Aufwärtstrends nach dem 3:1 über den VfB Homberg II gab's den nächsten Nackenschlag.

Durch das 1:2 beim Tabellenletzten und den Offenbarungseid in der Partie gegen Möllen hat die Borussia im zweiten Bezirksliga-Jahr den Kontakt zu den Teams verloren, die sich in der Rückserie noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen dürfen. Im Zuge der Neustrukturierung der Ligen wird's wohl sieben Absteiger geben. Die Borussia als Vorletzter hat ganz schlechte Karten. Durch den Abgang wichtiger Stammkräfte war schon im Sommer klar, dass den "Krähen" eine schwere Saison bevorsteht. "Doch wir haben nicht damit gerechnet, dass es so schlecht läuft", sagte "Charly" Schweden, der Vorsitzende des Vereins.

Die sportliche Misere allein mit der Unerfahrenheit des Kaders zu begründen, hält auch er als für zu einfach. So stimmte zuletzt bei zu vielen Spielern die Einstellung nicht. Und die Trainingsbeteiligung ist schon seit Wochen so schlecht, dass die erste ihre Einheiten gemeinsam mit der zweiten Mannschaft absolvieren musste. Das 2:9 am vergangenen Freitag war dann für Schweden der Tiefpunkt schlechthin: "Es wird Veränderungen geben müssen."

Wie die genau aussehen, ließ er offen. Über die bisherige Arbeit von Coach van Bebber werde natürlich auch gesprochen, so Schweden. Fakt ist, dass die Veener keine Ablösesummen für neue Spieler bezahlen wollen und können. Fußball-Obmann Hoffmann machte deutlich, dass in den Krisengesprächen "bereits die Weichen für die kommende Saison gestellt werden sollen". Eines möchten sie bei der Borussia auf jeden Fall verhindern: in die B-Liga durchgereicht zu werden.

(RP)
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