Tischtennis Fakten geschaffen, Tischtuch zerschnitten

Xanten · Tischtennis: Patrick Kison und Daniel Dudziak nehmen definitiv ihren Hut beim Tischtennis-Bezirksligisten TuS Xanten. Aus der Androhung wurden Tatsachen. Aber auch der Abteilungsvorstand bekleckert sich nicht mit Ruhm.

 Patrick Kison hat dem TuS Xanten inzwischen per email die Mitgliedschaft gekündigt. Zuvor hatte er signalisiert, zu einem klärenden Gespräch und zu Lösungsvorschlägen bereit zu stehen.

Patrick Kison hat dem TuS Xanten inzwischen per email die Mitgliedschaft gekündigt. Zuvor hatte er signalisiert, zu einem klärenden Gespräch und zu Lösungsvorschlägen bereit zu stehen.

Foto: Olaf Ostermann

Im Streit zwischen den beiden Spielern Patrick Kison und Daniel Dudziak sowie dem Tischtennis-Abteilungsvorstand des TuS Xanten (RP vom 28. Februar und vom 2. März) treten Details zutage, die davon zeugen, dass es bereits seit längerer Zeit Unstimmigkeiten gab. Nach außen dringen diese Probleme jedoch erst jetzt, da sich die beiden Akteure nun in der Öffentlichkeit vom Verein distanziert haben. „Ich habe dem TuS Xanten per email meine Kündigung übermittelt“, sagt Kison, der in dieser Saison bis zum 8. Februar an Position eins in der Bezirksliga-Mannschaft gespielt hat. Damit schafft Kison Fakten, die Schwarz auf Weiß zu lesen sind.

Das war in vielerlei Hinsicht nicht immer so. Denn Schriftliches außer der einen oder anderen Whatsapp-Nachricht, legen die Beteiligten auf beiden Seiten nicht vor. Das veranlasste Kison jüngst bereits zur Aussage: „Die Kommunikation zwischen uns und dem Vorstand passt einfach nicht mehr“ (RP vom 28. Februar). So hatte sich der Topspieler der Domstädter kurz vor dem wichtigen Spiel am 16. Februar gegen den aktuellen Tabellenvorletzten SGP Oberlohberg mit einer Whatsapp-Nachricht an Abteilungsleiter Fabian Welbers gewandt und darin erklärt, dass ihm aktuell einige Entwicklungen in der Tischtennis-Abteilung nicht gefallen, er aber zu einem Gespräch und zu möglichen Lösungsansätzen bereit sei. Es bleibt offen, welche Probleme Kison konkret ansprach, aber er bemängelt vor allem: „Es kam keinerlei Reaktion vom Abteilungsvorstand, dem auch Gudrun Rynders angehört.“

Eine Ursache der Verstimmung soll eine Besprechung zwischen Welbers, Rynders, Kison und Dudziak vor rund zwei Jahren gewesen sein. Damals soll Kison in Aussicht gestellt worden sein, für den TuS Xanten perspektivisch auch als Trainer arbeiten zu können. Kison sagt nun: „Der Abteilungsvorstand erinnert sich heute nicht mehr an dieses Gespräch.“ Weiterhin hat Kison zu Saisonbeginn angabegemäß Klarheit darüber geschaffen, dass er an Freitagsspielen abends aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung steht. In der Zeit nach dem 8. Februar war er zudem krankgeschrieben und hat den Vorstand und seiner Mannschaft über diesen Umstand nach eigener Aussage auch unterrichtet. Elf von 17 Spielen hat Kison bestritten – darunter auch ein Freitagsspiel, Dudziak deren lediglich acht.

Aktuell steht der TuS Xanten auf dem sechsten Tabellenplatz, der noch den Klassenerhalt bedeutet. Ab Position sieben droht die Abstiegsrelegation. Die beiden Spiele nach dem letzten Sieg (9:4 beim SV Schermbeck am 8. Februar) gingen verloren, beides Spiele ohne Kison und Dudziak.

In der Stellungnahme des Xantener Abteilungs-Vorstands (RP vom 2. März) hieß es bereits: „Der Abstieg in die Bezirksklasse stellt durch die Trennung von Gastspielern einen notwendigen und gesunden Schnitt dar.“ Zugleich wird „die Solidarität aller Aktiven“ eingefordert, „so dass die laufende Saison sportlich fair beendet werden kann“.

Damit haben auch Rynders und Welbers Fakten geschaffen, die Kison sowie Dudziak als Gastspieler bezeichnen. Kison hat nach eigenen Angaben mehr als zehn Jahre für den TuS an der Platte gestanden. Durchaus denkbar, dass derartige Verstimmungen vermeidbar gewesen wären, wenn sich beide Seiten zu einem früheren Zeitpunkt wieder einmal an einen Tisch gesetzt und miteinander gesprochen hätten.

(Nils Jansen)
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