Handball TuS Xanten: Coach Jürgen Mölleken hat einen schweren Auftrag

Xanten · Der neue Trainer des Landesligisten muss den Abgang von sieben Spielern verkraften, die alle feste Größen im Team waren. Deshalb wird alles andere als ein erneuter Kampf um den Klassenerhalt illusorisch sein.

 Jürgen Mölleken, der neue Trainer des TuS Xanten, muss für die nächste Saison eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen.

Jürgen Mölleken, der neue Trainer des TuS Xanten, muss für die nächste Saison eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Jürgen Mölleken war in der vergangenen Saison, als er noch Trainer des Frauen-Teams der HSG Alpen/Rheinberg war, nicht immer zufrieden mit der Einstellung des Handball-Verbandsligisten. Das mag auch ein Grund dafür gewesen sein, dass er der Truppe, die am Ende dann doch noch den Klassenerhalt schaffte, den Rücken kehrte, um sich einer neuen Aufgabe zu widmen. Die war schnell gefunden. Künftig wird er die Männer-Mannschaft des TuS Xanten in der Landesliga betreuen.

Doch er hat seinen Job noch gar nicht richtig angetreten, da türmen sich schon die nächsten Probleme vor ihm auf. Denn beim TuS, der seine erste komplette Spielzeit in der Landesliga mit dem Klassenerhalt krönte, bahnt sich eine äußerst schwierige Saison an. Und das hat gleich mehrere Gründe.

Zunächst einmal beginnt Möllekens Vertrag in Xanten offiziell erst am 1. August. Der Coach würde aber zu gerne schon vor diesem Datum mit der Vorbereitung beginnen. „Der Verein wollte das so. Doch wenn das rechtlich nicht einwandfrei geklärt ist, werde ich mich nicht aufs Glatteis begeben und erst im August mit der Arbeit beginnen“, sagt Coach Mölleken. Sollte es tatsächlich so kommen, wäre die Handball-Mannschaft in der Anfangszeit der Vorbereitung erst einmal auf sich allein gestellt.

Das noch größere Problem für den neuen Xantener Trainer ist jedoch das künftige Aufgebot des Landesligisten. Schon seit längerem stand fest, dass in Kapitän Fabian Eichler, Fabio Saccullo, Marco Erdmann, Oskar Dertinger und Dorian Orlowski gleich fünf Akteure ihre Laufbahn beenden würden. Zu dem Quintett hat sich jetzt noch ein sechster Spieler gesellt: Lukas Panitz. Außerdem hat sich Philipp Ernst zu einem Wechsel zum Liga-Konkurrenten TV Issum entschieden. „Das sind natürlich herbe Verluste, denn all diese Spieler waren feste Größen im Kader“, so Mölleken.

Zwar hat der TuS Xanten mit dem von der HSG Wesel zurückkehrenden Noah Glenk auch einen Akteur hinzugewinnen können. Doch das war‘s dann bis jetzt auch schon auf der Liste der externen Zugänge. Der Verein muss also aus der Not eine Tugend machen und auf Kräfte aus den eigenen Reihen setzen. Da wäre zunächst mal der eigene Nachwuchs, der hierfür in Frage kommt. Fünf A-Jugendliche rücken hoch. Doch Jürgen Mölleken nennt das Kind gleich beim Namen: „Zwischen der A-Jugend-Kreisliga und der Landesliga liegen Welten. Da darf man nicht zu viel erwarten.“

Zwei Spielern aus diesem Kreis traut er den direkten Sprung zu, alle übrigen werden aber auch ihre Chancen erhalten. Das gilt auch für vier Akteure aus der zweiten TuS-Mannschaft, die ebenfalls ab der neuen Saison zum Aufgebot des ersten Teams zählen werden. Mölleken will darüber hinaus zwar die Augen offen halten, um noch den einen oder anderen Spieler nach Xanten zu locken. Allzu groß ist seine Hoffnung aber nicht. Die lang anhaltende Unsicherheit, in welcher Klasse der TuS künftig auflaufen wird, spielte ihm dabei ganz sicher nicht in die Karten.

Kein Wunder also, dass auch bei Jürgen Mölleken die landläufige Ansicht angekommen ist, dass der TuS Xanten als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt wird. „Es wäre auch utopisch, zu glauben, dass wir nicht in den Abstiegskampf verwickelt werden“, sagt der Coach. Das heißt aber nicht, dass er vorschnell die Flinte ins Korn werfen will. „Es wird schwer, aber es ist auch eine Herausforderung“, so Mölleken, der dem Team „meinen eigenen Stempel“ aufdrücken will.

Ein anderes Deckungsverhalten und das vermehrte Anwenden von Tempogegenstößen stehen da auf seiner Liste. „Wichtig werden deshalb die Trainingseinheiten ein. Es gibt einige Gegner in der Liga, gegen die wir punkten müssen. In diesen Spielen müssen wir zur Stelle sein.“

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