Tischtennis TuS-Herren schreiben Vereinsgeschichte
Xanten · Das Xantener Tischtennis-Sextett wird in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga antreten – so hoch hat noch nie eine Mannschaft in der Historie des Domstadtclubs gespielt. Der Aufwand wird größer. Sponsoren werden noch gesucht.
Das Xantener Tischtennis-Sextett wird in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga antreten — so hoch hat noch nie eine Mannschaft in der Historie des Domstadtclubs gespielt. Der Aufwand wird größer. Sponsoren werden noch gesucht.
"Jimmy" Wang, Milosz Przybylik, Andrzej Borkowski, Sascha Köstner, Andreas Konzer und Ismet Erkis haben sich nicht nur in die 2. Tischtennis-Bundesliga gespielt, sondern auch in die Vereinschronik des TuS Xanten. Erstmals in der Geschichte des Domstadtclubs wird eine Mannschaft in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands um Punkte kämpfen. Es ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, die auf das Sextett und die Abteilung zukommt. Vor dem ersten Aufschlag müssen die organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden. Während andere Vereine auf das Abenteuer 2. Liga aus eben diesen Aspekten verzichteten, sieht sich der TuS in der Lage, die Vorgaben des nationalen Verbandes (DTTB) zu erfüllen sowie mit einem kostendeckenden Etat die Saison anzugehen.
"Ohne eine entsprechende Anzahl Sponsoren ist solch eine Geschichte nicht zu realisieren. Momentan haben wir von unseren bisherigen Unterstützern Zusagen erhalten, hoffen aber noch, neue Sponsoren ins Boot zu bekommen", sagte Abteilungsleiter Wilfried Quosbarth. Etwas mehr Geld gibt's vom Hauptverein. Bereits bei der Fusion der beiden Vorgängerclubs des TuS Mitte der 60er Jahre war festgelegt worden, dass Teams nach einem Aufstieg monatlich mehr Unterstützung erhalten sollen, wie der Vorsitzende Heinrich Gundlach mitteilte. Sowohl er, als auch Quosbarth sprechen von einem überschaubaren finanziellen Risiko. "Vereine, die auf einen Start in der 2. Bundesliga verzichten, scheuen in erster Linie den zeitlichen Aufwand — bedingt durch weite Fahrten, und vielleicht auch wegen der relativ hohen an den DTTB zu entrichtenden Lizenzgebühren sowie die vom Heimclub zu übernehmenden Kosten für drei geprüfte Schiedsrichter", erläuterte der Tischtennis-Abteilungsleiter. So müssen die Xantener nun für die Unparteiischen 300 Euro pro Spieltag einplanen. Durch die Neuordnung der Spielklassen verringern sich für den TuS in der Nord-Gruppe allerdings die Fahrtstrecken. Sieben der neun Gegner sind dem Westdeutschen Verband (WTTV) zuzuordnen. Jeweils einmal geht's nach Schleswig-Holstein (SV Siek) sowie Hessen (TTC Ober-Erlenbach). Wären die Xantener nicht aufgestiegen, müssten sie in der neuen Regionalliga mindestens fünfmal in den Großraum Hessen reisen.
Bei den Zweitliga-Heimpartien des TuS kommt Mehrarbeit auf die Helfer zu. Unter anderem müssen mehr Sitzplätze für Zuschauer zur Verfügung gestellt werden. "Ohne Genaueres über die mögliche Anzahl zu wissen", bemerkte Quosbarth. Zudem muss ein Liveticker eingerichtet werden und eine Lautsprecheranlage vorhanden sein. Sportlich zählt für das Sextett, das zusammenbleiben möchte, nur der Klassenerhalt. Und dieses Ziel scheint fast unerreichbar. Die Mannschaften, die am Ende auf den Plätzen sechs bis zehn liegen, werden automatisch der zur Saison 2014/15 eingeführten 3. Bundesliga zugeordnet. "Es gibt also eigentlich keine echten Absteiger", sagte Quosbarth. "Wir werden sicherlich keinen Druck verspüren", so Kapitän Andreas Konzer. So werde sich der Trainingsaufwand des Xantener Sextetts nicht großartig verändern, das in den Zweit-Liga-Partien nur noch als Quartett auftreten muss. "Wir werden daher rotieren. Das ist schon besprochen. Die Aufstellung wird sich womöglich zwischen den Positionen vier bis sechs verändern", meinte Konzer.