Leichtathletik TuS-Hammerwerferin Lina Jansen wird LVN-Vierte

Xanten · Das Hammerwerfen gehörte innerhalb des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) über eine Reihe von Jahrzehnten zu den Paradedisziplinen. Darauf angesprochen kommen Xantens Leichtathletik-Trainer Werner Speckert gleich Dutzende von Namen über die Lippen: Uwe Beyer, Edwin Klein, Karl-Hans Riehm, Heinz Weis, Karsten Kobs - in den jüngeren Jahren Markus Esser und Betty Heidler. Alle haben die Farben des DLV bei internationalen Meisterschaften weit nach vorne getragen, sie haben mit ihrer sich explosionshaft entladenden Kraft das Publikum in den Stadien fasziniert. Unvorstellbar, dass ihre Wettkämpfe aus einem Meisterschaftsprogramm herausgelöst und auf einem Nebenplatz abgewickelt worden wären.

Ein wenig abgeschoben fühlten sich die Hammerwerfer am vergangenen Wochenende bei ihrem langen Meisterschaftstag auf der Anlage des Leichlinger Turnvereins. Vier Veranstaltungen geballt an einem Ort - und ständig kreiste der Hammer: Westdeutsche Meisterschaften der Frauen und Männer, Nordrhein-Jugendmeisterschaften, Offene Senioren-Meisterschaften und der NRW-Hammerwurf-Cup. Verbandsseitig war zu erfahren, dass der Grund für die Auslagerung des Hammerwurfs aus den Einzelmeisterschaften die Einwände vieler Kommunen sind, die ihre Sportanlagen durch die Einschläge der Wurfgeräte zu stark strapaziert sehen. "Ich bezweifele allerdings, dass der eingeschlagene Weg der Disziplin gerecht wird", sagt Speckert.

Der Trainer des TuS Xanten war in Leichlingen Teil dieser Hammerwurf-Spezialveranstaltung. Denn sein Schützling Lina Jansen startete im Rahmen der Nordrhein-Jugendmeisterschaften in der U18-Klasse. "Sie bringt ein richtig gutes Gefühl für das Hammerwerfen mit", lobt Speckert seine Athletin, die in diesem Jahr ihren 17. Geburtstag feiert. Nur könne beziehungsweise wolle sie ihre Trainingsumfänge nicht noch weiter steigern, was wegen ihres Talents schade sei. "Von daher sind ihre Leistungen mit dem drei Kilo Hammer absolut okay", betont Speckert und ergänzt: "Auch ihre in Leichlingen erzielten 34,87 Meter." Jansen wurde damit in einem Feld von sechs Teilnehmerinnen Vierte, verbesserte sogar um ein paar Zentimeter ihre bisherige Bestmarke.

Allerdings fehlten der Werferin vom Xantener Fürstenberg zur angepeilten Bronzemedaille vier Meter. Eine Weite, die sie laut Speckert im Training schon geworfen hat. "Von daher war sie nach dem Wettkampf in Leichlingen enttäuscht. Was sich dann aber schnell legte, als wir den dafür investierten Aufwand dagegen stellten. Da muss man dann zwangsläufig Abstriche in der Leistung hinnehmen."

(poe)
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