Lokalsport Trainer Abel muss gehen

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Der SV Sonsbeck hat sich gestern von seinem Coach getrennt, weil der Erfolg ausgeblieben ist.

 Günter Abel wurde nach nur 111 Tagen in Sonsbeck entlassen.

Günter Abel wurde nach nur 111 Tagen in Sonsbeck entlassen.

Foto: Reichwein

Nach nur 111 Tagen als Trainer des Landesligisten SV Sonsbeck musste Günter Abel seinen Hut nehmen. Gestern Morgen bekam der Oberhausener die Entscheidung des Fußball-Vorstands von Guido Lohmann, dem Sportlichen Leiter, mitgeteilt. "Mit der Person Günter Abel hat die Entlassung nichts zu tun, sie ist allein der sportlichen Situation geschuldet", sagte der Funktionär, der die Mannschaft gestern Abend im Kreispokal-Spiel in Asberg mit Torwarttrainer Bernd Vengels betreute.

Abel wurde die schwache Punkteausbeute im ersten Saison-Drittel zum Verhängnis. 13 Zähler aus elf Partien passen nicht zu den Ansprüchen der SVS-Verantwortlichen. Statt als Spitzen-Mannschaft wahrgenommen zu werden, muss sich Sonsbeck nach der Pleite gegen Rhede mit dem Klassenerhalt beschäftigen. Coach Abel hatte bis zuletzt um Geduld gebeten. Auch nach seinem Rauschmiss hielt der 50-Jährige an seiner Aussage fest, dass er die Mannschaft bis zum Saisonende unter die Top 5-Teams geführt hätte. "Ich bin daher ein bisschen überrascht, dass es so schnell passiert ist." Und er schob hinterher: Das Umfeld in Sonsbeck sei "nicht einfach".

Günter Abel wurde im Sommer von Lohmann als Nachfolger für Sandro Scuderi geholt, damit nach einer ernüchternden Rückrunde wieder erfolgreicherer Fußball geboten wird. Der Sportlicher Leiter hatte bereits im Winter 2015 Gespräche mit seinem Wunschkandidaten geführt. Mit den Verstärkungen waren sich beide sicher, dass die Mannschaft in einer starken Landesliga eine gute Rolle spielen werde. Doch es kam anders.

Lediglich drei Siege stehen bis dato zu Buche. Auswärts wurden erst zwei magere Pünktchen geholt. Auffällig war die fehlende Konstanz während der Partien. Verletzungen wichtiger Stammkräfte erschwerten Abel die Arbeit. Hinzu kamen haarsträubende Fehler auf dem Rasen und mangelnde Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor. Und der Coach vermisste das Quäntchen Glück. Abel: "Im Vergleich zu meinem Vorgänger bevorzuge ich ein offensiveres System. Und es dauert halt etwas, bis es in die Köpfe der Spieler transportiert wird." Zur sportlichen Misere kamen Nebenbaustellen. Unter anderem war die Zusammenarbeit zwischen ihm und Thomas Dörrer, dem zurückgetretenen Coach der A-Liga-Mannschaft, suboptimal. Am vergangenen Samstag gab's Ärger um Timo Buschmann. Der Schlussmann erschien nicht zum Treffpunkt und wurde rausgeschmissen.

Bereits bei seinem Amtsantritt hatte Günter Abel deutlich gemacht, dass er sich nicht verbiegen lasse und seinen Stiefel durchziehen werde. Zum Wohle der Mannschaft, wie er bekräftigte.

Lohmann vermisste indes zuletzt "in der Offensive eine Spielkonzeptzion". Die Stürmer hätten besser in Szene gesetzt werden können. Doch entscheidend für die Entlassung Abels war der ausbleibende Erfolg. "Fußball ist nun mal ein Ergebnissport", sagte Lohmann, der auch am Sonntag in Buchholz den SVS mit Vengels coachen wird. Dann soll's eine andere interne Lösung geben, bis Abels Nachfolger feststeht. "Wir werden in den nächsten Tagen mit der notwendigen Ruhe Gespräche mit möglichen Kandidaten führen."

Abel hatte derweil gestern noch einen Tipp parat: "Sollte der SV Sonsbeck bei seiner Zielsetzung bleiben, in die Oberliga aufzusteigen, wäre der Verein gut beraten, sein Umfeld zu bereinigen." Namen wollte der Trainer nicht nennen. Lohmann schloss er aber ausdrücklich aus.

(PUT)
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