Tischtennis Keine Stadtmeisterschaft in Rheinberg

Rheinberg · Tischtennis: Die Titelkämpfe wurden abgesagt. Nun wird an einem neuen Konzept gearbeitet.

 Peter Potjans, Abteilungsleiter beim TuS Borth.

Peter Potjans, Abteilungsleiter beim TuS Borth.

Foto: Fischer/AF (Archiv)

Die elfte Rheinberger Stadtmeisterschaft an der Tischtennis-Platte ist abgesagt. Bereits im April hatten sich die Abteilungsvorstände gemeinsam mit dem Stadtsportverband (SSV) zu diesem Schritt entschlossen, dies aber nicht öffentlch gemacht. Die Großraumturnhalle bleibt demnach nach zehn Jahren erstmals für die Titelkämpfe am letzten August-Wochenende zu. „Der Aufwand, die Kosten und der Nutzen stehen nicht mehr im Verhältnis zueinander“, sagte Peter Potjans, der Leiter der Tischtennis-Abteilung des TuS Borth.

Die Borther wären in diesem Jahr mit der Ausrichtung an der Reihe gewesen. „Ich bin nicht traurig darüber, dass die Stadtmeisterschaft nicht stattfindet. Als es vor zehn Jahren losging, war die Euphorie noch groß“, ist Potjans das zuletzt nachlassende Interesse nicht verborgen geblieben.

Dabei ist die Organisation des Turniers mit viel Aufwand verbunden. Da in der Rheinberger Großraumturnhalle keine wettkampfgeeigneten Platten vorhanden sind, ist bereits die Anlieferung der zwölf Tische mühsam. Weit über 100 Kilogramm können die unhandlichen Platten wiegen. In der Halle müssen sie dann über die Treppen runter beziehungsweise hoch getragen werden. „In den ersten Jahren hat die Stadt noch den Transport über den Dienstleistungsbetrieb bezahlt. Aus Kostengründen ist das weggefallen. Der Aufwand ist daher enorm“, weiß Volker Hagemann vom SV Millingen. Die „Buben“ waren 2017 Ausrichter. Auch die von den Vereinen an die Stadt zu entrichtende Hallennutzungsgebühr sei eine zusätzliche Belastung für den Veranstalter.

In den vergangenen Jahren hatte die Stadtmeisterschaft mit sinkenden Teilnehmer- und Zuschauerzahlen zu kämpfen. In diesem Jahr fiel der einzig mögliche Termin auf den 24. und 25. August in die Sommerferien, so dass mit weniger Aktiven im Jugendbereich gerechnet werden musste. Ein Ausweichdatum kam wegen der am 1. September startenden Meisterschaft nicht in Frage. Im nächsten Sommer liegt der Termin ähnlich ungünstig. Dann soll ebenfalls pausiert werden. Erst 2020 ist eine Neu-Auflage der Titelkämpfe geplant. „Die Stadtmeisterschaft war immer eine gute Vorbereitung auf die Saison, die nun wegfällt“, so Hagemann.

Ein neues Konzept soll 2020 die verloren gegangene Attraktivität zurückbringen. „Wir planen Veränderungen. Alle Vereine sollen tätig werden und mit zur Organisation beitragen“, meint Ulrich Hecker, 1. Vorsitzender des SSV. Dirk Weiser vom TuS 08 Rheinberg begrüßt die Entscheidung, mit dem Turnier zwei Jahre auszusetzen: „Ich empfinde es als sehr positiv, wenn sich alle Abteilungen beteiligen. Dann erreichen wir auch den Kreis, den wir erreichen möchten.“

Die Zuschüsse, die für die ausfallenden Stadtmeisterschaften eingespart werden, möchte der SSV 2020 gesammelt auszuzahlen. „Wir wollen neue Anreize schaffen. Ein Show-Kampf von Bundesliga-Spielern wäre eine Idee“, so Hecker und verspricht auch Hilfe beim Plattentransport: „Dass wir für die Vereine da sind, bedeutet auch aktive Unterstützung.“

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