Fußball SVS bereitet sich auf das Risikospiel vor

Sonsbeck · Morgen in einer Woche wird der Wuppertaler SV im Willy-Lemkens-Sportpark auflaufen. Da den Tabellenführer womöglich gewaltbereite Fans begleiten, haben die Sonsbecker ein Sicherheitskonzept erarbeiten müssen.

 Andreas Proest aus dem Fußballvorstand des SVS.

Andreas Proest aus dem Fußballvorstand des SVS.

Foto: Elke Aaldering

Am übernächsten Sonntag wird erstmals in der Vereinsgeschichte der ehemalige Bundesligist Wuppertaler SV im Willy-Lemkens-Sportpark auflaufen. Für die Oberliga-Partie gegen den Tabellenführer musste der Vorstand des SV Sonsbeck extra ein Sicherheitskonzept erarbeiten. "Wir beschäftigen uns seit Juli mit dieser Begegnung. Etliche Sitzungen und Platzbegehungen liegen hinter uns", sagte Pressesprecher Andreas Proest. Der große Aufwand im Vorfeld ist nötig, weil die Polizei alle Partien des WSV in dieser Saison als Risikospiele eingestuft hat. So seien 200 Anhänger des Clubs der Kategorie B (bedingt gewaltbereit) und 100 der Kategorie C (gewaltbereit, suchen Auseinandersetzungen) zuzuordnen. Bei den bisherigen Auswärtsauftritten der Wuppertaler gab's allerdings keine besonderen Vorkommnisse. Am 1. Dezember rechnet der SVS mit bis zu 1400 Zuschauern.

 Die Mannschaft des Wuppertaler SV wird auch in der Oberliga von zahlreichen Fans zu den Auswärtsspielen begleitet. Hier feuern die Anhänger ihr Team in Kapellen-Erft an.

Die Mannschaft des Wuppertaler SV wird auch in der Oberliga von zahlreichen Fans zu den Auswärtsspielen begleitet. Hier feuern die Anhänger ihr Team in Kapellen-Erft an.

Foto: Hubert Wilschrey (Archiv)

Um die Auflagen erfüllen zu können, werden sich die Mannschaften auf Kunstrasen gegenüberstehen. "Dort trennt eine Laufbahn die Anhänger von den Spielern. Der Platz ist weitläufiger", erläuterte Proest im RP-Gespräch. Außerdem lassen sich dort die Fanlager besser trennen. So wird es zwei Ein-/Ausgänge geben. Die WSV-Anhänger gelangen durchs Haupttor in den Sportpark, während die Sonsbecker auf den Eingang am Naturrasenplatz neben dem Verkaufscontainer ausweichen müssen. Für die Gäste sind die Gegengerade und der Bereich neben dem Schotterparkplatz reserviert. Für sie gibt es einen eigenen Toilettenwagen und Getränke-/Imbissstand. Die beiden Bänke der Reservespieler müssen extra für die Begegnung auf die andere Seite vor den Kabinentrakt transportiert werden. Der Bereich dahinter wird für Zuschauer gesperrt sein.

Für Sicherheit und Ordnung sorgen neben den Polizeikräften überdies 30 Ordner, die der SVS stellt, und ein 20-köpfiges Team eines professionellen Sicherheitsdienstes (inklusiver zweier Hundeführer). Und zehn Ordner bringt der WSV mit – die der SVS allerdings bezahlen muss. Sie sind vornehmlich im Gästeblock und am Haupteingang im Einsatz. An den Kassen werden Zuschauer auf verbotene Pyrotechnik kontrolliert. Laut Sicherheitskonzept müssen die Hausherren auf der Gegengerade fünf Zinkeimer mit Sand aufstellen, um einen gefahrlosen Abbrand zu gewährleisten, sofern Chaoten dennoch "zündeln" sollten. Ein Rettungs- sowie ein Krankenwagen und sechs Sanitätshelfer sind am 1. Dezember ebenfalls im Einsatz. Rund 4500 Euro fallen für die Sonsbecker an Kosten an, meinte Proest, der im Vorfeld die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des WSV herausstellt.

Der Pressesprecher bittet die Anhänger des SVS aus dem Ortskern, zu Fuß zu kommen. Zusätzliche Parkplätze werden am Neutorplatz (Schweinemarkt), K&K-Markt, am Rathaus und auf der Wiese neben dem Therapie- und Gesundheitszentrum eingerichtet. Immerhin: Das Erstellen des Sicherheitskonzepts hat der Gemeinde und dem Verein zwar eine Menge Arbeit bereitet, kann laut Andreas Proest aber für künftige Risikospiele fast eins zu eins übernommen werden.

(RP)
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