Lokalsport SV Sonsbeck zu Hause eine Macht

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Trotz der starken Heimbilanz reichte es für die Rot-Weißen nicht zum Aufstieg. In der Rückserie lief's nicht mehr rund. Zu wenig Tore wurden geschossen. Spielmacher Florian Abel erfüllte die Erwartungen.

 Führungsspieler: Florian Abel stand in allen 34 Landesliga-Partien des SV Sonsbeck auf dem Platz.

Führungsspieler: Florian Abel stand in allen 34 Landesliga-Partien des SV Sonsbeck auf dem Platz.

Foto: Christoph Reichwein

Die Landesliga-Fußballer des SV Sonsbeck sind zwar nicht aufgestiegen, dürfen sich aber damit schmücken, als einzige Mannschaft in der Saison 2016/17 zu Hause ungeschlagen geblieben zu sein. Gerade diese tolle Heimbilanz bestätigte Sandro Scuderi darin, einiges richtig gemacht zu haben. Für ihn als Trainer eine nicht unwichtige Feststellung. Denn nach nur einem Jahr bei den Rot-Weißen war schon wieder Schluss. Scuderi ging, Günter Abel kommt.

Der SVS legte eine imposante Hinrunde hin mit 36 Punkten und machte Lust auf mehr. Es folgte eine ernüchternde Rückserie mit 25 Zählern. In Summe sprang Tabellenplatz vier heraus. In positiver Erinnerung blieb der Husarenstreich gegen den SV Straelen. Mit 5:3 wurde der spätere Meister bezwungen. Die deftigste Niederlage setzte es in Rhede (1:5). Sebastian Leurs wurde gegenüber dem Schiri ausfallend und bekam eine Rekord-Sperre von zehn Wochen aufgebrummt. Diese fünf Gegentreffer taten vor allem Tim Weichelt weh. Der Schlussmann erfüllte die Erwartungen, avancierte zum Leader und war einer der auffälligsten Sonsbecker Spieler. Nicht wegzudenken aus der Mannschaft war zudem Florian Abel. Der Mittelfeldregisseur stand in allen Begegnungen auf dem Platz, erzielte 15 Treffer und bereitete 19 Tore vor.

Kapitän Stephan Schneider erledigte seinen Job in der Defensivzentrale zumeist vorbildlich. Auf ihn war Verlass. Umso enttäuschter war Guido Lohmann, der Sportliche Leiter, darüber, als Schneider Anfang dieses Monats seinen Abgang provozierte. Der Routinier wollte mehr Geld und verhandelte ohne Wissen der Verantwortlichen mit anderen Clubs. Der SVS beendete die Zusammenarbeit "wegen vereinsschädigen Verhaltens" mit ihm. Schneider schloss sich dem Liga-Konkurrenten SV Hönnepel/Niedermörmter. an. Zu den Gewinnern zählen drei Youngster. Luca Terfloth und Niklas Maas eroberten sich auf Anhieb einen Stammplatz. Auch an Jonas Höptner wird Abel senior noch viel Freude haben.

Viel Freude kam bei den Sonsbeckern im Saison-Endspurt nicht auf. Von den letzten neun Partien wurden nur zwei mit einem "Dreier" beendet. Es fehlten zu häufig die Ordnung und in der Defensive die Stabilität. Die Anhänger sehnten sich nach einem "Knipser". So verabschiedete sich die Scuderi-Elf aus dem Aufstiegsrennen. "Wir haben in der Rückrunde zu viele Chancen liegenlassen. Das Glück, das wir in der Hinserie oft hatten, fehlte nach der Winterpause", resümierte der Coach, der bislang keinen neuen Trainer-Job im Seniorenbereich angenommen hat. "Ich habe mit dem SV Sonsbeck noch nicht abgeschlossen. Dafür war die Zeit zu intensiv." Immerhin bedankte sich die Mannschaft bei ihm, indem sie den Kreispokal gewann.

Für Guido Lohmann spielte der SVS "insbesondere in der Hinserie zum Teil begeisternden Fußball". Unnötige Niederlagen gegen "weit unter uns stehende Mannschaften wie etwa den VfL Repelen oder Königshardt" waren "am Ende entscheidend", dass die Rot-Weißen den Anschluss an die Aufstiegsränge verloren. Zudem habe ein Torjäger gefehlt. "Leider hat die Chemie zwischen unserem Trainer und Kai Schmidt nicht gepasst. Er hat uns in der Rückserie sehr gefehlt und konnte nicht ersetzt werden." In der neuen Saison gehört Schmidt wieder dem Kader an. Trotz "der am Ende verpassten riesigen Aufstiegschance" sei es die beste Saison des SV Sonsbeck seit Jahren gewesen. Ginge es nach Günter Abel, wird die nächste Spielzeit noch erfolgreicher.

(RP)
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