4:3-Sieg über die SF Baumberg SV Sonsbeck packt den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga

Sonsbeck · Die Rot-Weißen besiegten im letzten Saison-Heimspiel die Sportfreunde Baumberg mit 4:3. Damit gelang dem SV Sonsbeck der Klassenverbleib aus eigener Kraft. Vor der Partie flossen Tränen.

Erzielte am Sonntag sein letzte Tor für den Oberligisten SV Sonsbeck: Max Fuchs (r.) traf im Heimspiel gegen die SF Baumberg zum 1:1. Er wechselt zu Viktoria Goch.

Erzielte am Sonntag sein letzte Tor für den Oberligisten SV Sonsbeck: Max Fuchs (r.) traf im Heimspiel gegen die SF Baumberg zum 1:1. Er wechselt zu Viktoria Goch.

Foto: Jakob Klos

Wie verrückt der letzte Spieltag im Fußball sein kann, war am Wochenende in der 1. und 2. Bundesliga zu sehen. In den Schlussminuten entrissen die Bayern den Dortmundern noch die Meisterschale und Heidenheim verdrängte Hamburg in der Nachspielzeit von den direkten Aufstiegsrängen. So einen Krimi wollte der SV Sonsbeck im Abstiegskampf der Oberliga nächsten Sonntag bei Union Nettetal unbedingt vermeiden und am vorletzten Spieltag für klare Verhältnisse sorgen. Und das Team wurde für den Einsatz belohnt. Der SVS besiegte im letzten Heimspiel die SF Baumberg durch die Treffer von Max Fuchs, Yechan Baek, Klaus Keisers und Jamie van de Loo mit 4:3 (1:1). Mit 53 Punkten schoben sich die Sonsbecker auf den elften Platz vor. Ausgelassen wurde mit den Fans, die in dieser Saison ein großer Rückhalt waren, der vorzeitige Klassenerhalt gefeiert. Als Dankeschön sponserte die Mannschaft 150 Liter Freibier.

Vor der Partie wurden Ahma Alzedaue (SGE Bedburg-Hau), Marvin von Zabiensky, Julian Klement (beide Sterkrade Nord), Max Fuchs (Viktoria Goch) und Kapitän Tim Weichelt (Karriereende) verabschiedet. Besonders bei Fuchs und Weichelt wurde es emotional. Dem Sportlichen Leiter, Heiner Gesthüsen, kamen wie auch Weichelt die Tränen. Weichelt (sieben Jahre beim SVS) und Fuchs (sogar neun) bestritten insgesamt über 500 Pflichtspiele im Sonsbecker Trikot. Neben den Verabschiedungen ehrte Jugendleiter Torben Sowinski mit den U17-Juniorinnen und der C-Jugend die erfolgreichsten Nachwuchsmannschaften des Klubs in dieser Saison. Die U17 schaffte mit dem fünften Platz in der Niederrheinliga den direkten Klassenerhalt und feierte den Kreispokal-Sieg. Die C-Jugend wurde Meister in der Leistungsklasse und Zweiter im Kreispokal.

Die Gäste aus Baumberg hatten angekündigt, nichts zu verschenken und in Sonsbeck auf Sieg zu spielen, um noch den achten Tabellenplatz zu erreichen. Aber die Rot-Weißen hielten voll dagegen und bewiesen, das sie zurecht in die Oberliga gehören. Im ersten Abschnitt war‘s eine Partie auf Augenhöhe. Beide Mannschaften versuchten, über gutes und sicheres Passspiel in die Gefahrenzone zu kommen. Jedoch fehlte der entscheidende und letzte Pass. Gerade in der Defensive zeigten sich beide Teams gut sortiert und zweikampfstark.

Die Gäste waren effektiv und markierten mit dem ersten Abschluss das 1:0 (36.). Baris Sarikaya löffelte mit einem sehenswerten Außenrissschuss den Ball über Weichelt ins Netz. Die Rot-Weißen antworteten prompt. Erst scheiterte Keisers (40.), ehe Fuchs zum 1:1 (42.) traf. In der Pause wurde bekannt, dass der MSV Düsseldorf nur ein torloses Unentschieden gegen den SC St. Tönis erreicht hatte und somit in die Landesliga absteigt. Somit stand der Sonsbecker Klassenerhalt vor Anpfiff der zweiten Hälfte unabhängig vom Resultat im Willy-Lemkens-Sportpark fest.

Aber die Mannschaft von Trainer Heinrich Losing wollte den Nichtabstieg aus eigener Kraft schaffen und spielte konzentriert weiter. Yechan Baek brachte die Hausherren mit 2:1 (54.) in Führung. Nach gut einer Stunde wurde Fuchs unter tobendem Applaus ausgewechselt. Wieder flossen Tränen. Aber Baumberg hielte dagegen und glich durch Robin Hömig (66.) aus. Danach wollten die Hausherren zu viel und ließen die linke Seite unbewacht. In der 73. Minute vergab Sarikaya noch freistehend. Nur drei Minuten später machte es Louis Klotz besser und bestrafte die Nachlässigkeit zum 3:2.

Aber so wollten sich die Sonsbecker nicht verabschieden: Keisers erzielte das 3:3 (80.), sein Sturmkollege Jamie van de Loo mit einem Distanzschuss das 4:3 (83.). Coach Losing war nach Schlusspfiff erleichtert: „Ein Riesenkompliment an die Mannschaft. Es ist schon verrückt, dass wir trotz der 53 Punkte noch lange zittern mussten. Mit unserer Mentalität und dem Zusammenhalt haben wir‘s geschafft.“

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