Lokalsport SV Sonsbeck schmeißt Kapitän raus

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Stephan Schneider gehört nicht mehr dem Kader an. Es ging ums Geld. Der Routinier wechselt zum SV Hönnepel/Niedermörmter. Auch Marcel Schütze und Emre Kilic schließen sich dem Oberliga-Absteiger an.

 Eine Jubelpose, die der Vergangenheit angehört. Der SV Sonsbeck hat sich von einem Kapitän getrennt. Stephan Schneider wird in der neuen Saison für den SV Hö/Nie. auflaufen.

Eine Jubelpose, die der Vergangenheit angehört. Der SV Sonsbeck hat sich von einem Kapitän getrennt. Stephan Schneider wird in der neuen Saison für den SV Hö/Nie. auflaufen.

Foto: Ostermann (Archiv)

Auch Günter Abel, der neue Trainer des Fußball-Landesligisten SV Sonsbeck, hatte Kapitän Stephan Schneider eine Führungsrolle zugedacht. Doch daraus wird nichts. Denn die Rot-Weißen haben sich vom 30-Jährigen getrennt. Nach Informationen dieser Redaktion soll Schneider plötzlich einen finanziellen Nachschlag verlangt haben. Der Routinier hat schon einen neuen Verein gefunden. Er schließt sich dem Meisterschaftskonkurrenten SV Hönnepel/Niedermörmter an.

Sein Vorstoß löste bei den Verantwortlichen des SVS Empörung aus. Denn Schneider hatte Guido Lohmann, dem Sportlichen Leiter, schon vor Wochen seine Zusage gegeben, auch in der nächsten Saison das Sonsbecker Trikot zu tragen. "Das Verhalten und die Vorgehensweise von Stephan sind für den Verein und mich persönlich absolut nicht akzeptabel. Wir lassen uns von keinem Spieler unter Druck setzen. Damit ist das Thema abgehakt", sagte Lohmann, der von einem Affront sprach. Trainer Abel trage die Entscheidung mit. Weiter wollte sich Lohmann nicht zum überraschenden Rausschmiss äußern.

Schneider begründet seinen Wechsel auf Nachfrage wie folgt: "Da meine Fahrgemeinschaft aufgelöst wurde und ich wöchentlich 500 Kilometer aus Essen alleine hätte anreisen müssen, habe ich lediglich um eine Tankkarte gebeten." Und der Mittelfeldspieler meinte weiter: "Ich hätte mich über ein Entgegenkommen von Herrn Lohmann sehr gefreut. Aber es wird mir so ausgelegt, als hätte ich Pokern wollen. Nach der Entscheidung von Herrn Lohmann, nicht mehr mit mir arbeiten zu wollen, habe ich gute Gespräche mit Herrn Mewes geführt." Hans-Georg Mewes ist Trainer und Sportlicher Leiter des SV Hö./Nie.

Die Sonsbecker gucken gleich doppelt in die Röhre. Die Rot-Weißen verlieren nicht nur ihren Kapitän, sondern sie haben auch keinen Anspruch auf eine Ablösesumme. Denn Schneider hat beim Oberliga-Absteiger einen Kontrakt als Vertragsamateur unterzeichnet.

In Hö./Nie. soll der Routinier mit Daniel Boldt und Andre Trienenjost die junge Landesliga-Mannschaft führen. "In der vergangenen Saison haben uns solche Spielertypen wie Stephan gefehlt. Ich weiß nichts davon, dass er schon in Sonsbeck zugesagt hatte. Ich kenne ihn schon, seitdem er 18 ist. Wir standen immer im Kontakt", erläuterte Mewes, der zwei weitere ehemalige Balltreter des SVS überzeugt hat, zum Oberliga-Absteiger zu wechseln: Emre Kilic sowie Marcel Schütze. Anders als bei Schneider, hatte Abel ohnehin nicht mit den beiden geplant und sie gebeten, sich einen anderen Verein zu suchen.

Stephan Schneider ist indes "sehr traurig, dass ich nicht mehr für den SVS spielen werde". Am meisten täte ihm die Mannschaft leid, "weil ich sie in der jetzigen Situation alleine lasse". Er habe sich in Sonsbeck in dem "familiären Umfeld immer extrem wohlgefühlt" und bedankt "sich für die tolle Zeit". Es sei "leider an Kleinigkeiten gescheitert".

(RP)
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