Fußball-Oberligist ist Tabellenletzter SV Sonsbeck verfällt nicht in Panik
Analyse | Sonsbeck · Das Team von Heinrich Losing rennt nach zwei Spieltagen in der Fußball-Oberliga der Konkurrenz hinterher. Am Sonntag kommt der TSV Meerbusch. Wo’s beim SV Sonsbeck hakt, was besser laufen muss und welcher neue Spieler verpflichtet werden soll.
Die Oberliga-Fußballer des SV Sonsbeck sind mit zwei Niederlagen in die neue Spielzeit gestartet. Nach einer Woche der Aufarbeitung steht am Sonntag, 15 Uhr, die Heimpartie gegen den TSV Meerbusch an. Eine weitere Verstärkung ist im Anflug.
Die aktuelle Lage Der SV Sonsbeck ist Tabellenletzter mit 0:7 Toren und ohne Punktgewinn. Allerdings traten die Rot-Weißen mit der SSVg Velbert (0:4) und dem VfB Hilden (0:3) auf Gegner, die zu den Spitzenteams der Oberliga Niederrhein gehören. Auch die nächsten beiden Konkurrenten TSV Meerbusch und Germania Ratingen, auf die der SVS trifft, schauen in der Tabelle eher nach oben. Das Startprogramm der Elf von Heinrich Losing hat es also in sich.
Was läuft schief Gegen Regionalliga-Absteiger Velbert hielt der SVS lange gut mit, traf aber das Tor nicht. Letztlich setzte sich die individuelle Qualität einer Spitzenmannschaft durch. Die Leistung in Hilden vor der Pause war eine Frechheit. Die Gäste traten nicht als Einheit auf, waren körperlich unterlegen und spielten mutlos. Es wurden große Abstimmungsprobleme deutlich, das Timing im Anlaufverhalten passte nicht, vorne fehlte die Durchschlagskraft.
Die personelle Situation Obwohl Losing keinen Umbruch haben wollte, sind letzlich elf Spieler gegangen. Felix Geisler, Dennis Massold, oder Yechan Baek hinterließen in der Offensive, Johnny Lu in der Defensive Lücken. Hinzu kommt, dass Klaus Keisers oder Sanjin Vrebac lange verletzt waren und noch an ihrer Bestform arbeiten. Die jungen Stürmer Fabrice Kempe oder Shawn Kiyau waren ebenfalls verletzt. Zudem haben die Zugänge das System, das Losing favorisiert, noch nicht verinnerlicht. in den Hilden waren die Lücken zwischen den Mannschaftsteilen zu groß. Lars van Schyndel, eine lauf- und zweikampfstarke Pressing-Manschine, hat aus beruflichen Gründen Trainingsrückstand. Zudem zwickt der Rücken.
Die Statistik Auch in der vergangenen Saison kam der SV Sonsbeck nicht gut rein. Aus den ersten acht Partien holte die Mannschaft nur sieben Punkte. Dann stieß die Losing-Elf mit dem 1:0-Erfolg über den KFC Uerdingen den Bock um. Am Ende landeten die Sonsbecker auf dem achten Tabellenplatz.
Neuzugang Während Emmanuel Frimpong als Probespieler nicht überzeugt hat, soll Semih Zeriner verpflichtet werden. Der 25-Jährige, der in der vergangenen Saison zu den Leistungsträgern des Landesligisten 1. FC Viersen gehörte, ist als rechter Verteidiger oder Flügelspieler eingeplant. „Für die Startelf reicht es noch nicht, er muss im Training noch aufholen. Semih ist ein aggressiver, schneller Spieler, der uns auf jeden Fall weiterhilft“, sagt der SVS-Coach
Faktor Zeit Trainer Heinrich Losing muss wieder zahlreiche Jungspunde, die große sportliche Ziele verfolgen, integrieren. In der Vorbereitung standen ihm zeitweise nur 13 Spieler zur Verfügung. Dass noch nicht alle Rädchen ineinandergreifen können, liegt auf der Hand. „Ich lasse mir nicht alles schlecht reden. Mit etwas Geduld wird sich die Mannschaft finden“, sagt der Coach. Allerdings standen in Hilden neun Spieler aus dem Kader der vergangenen Saison in der Startelf. Losing: „Wir können eben nur in der Oberliga mithalten, wenn alle ans Limit gehen. Natürlich müssen wir herausfinden, warum das nicht geklappt hat.“
Apropos Zeit: Felix Geisler, am Ende der Spielzeit 2023/24 der beste Torschütze der Rot-Weißen, startete erst in der zweiten Saisonhälfte richtig durch.
Die Fehleranalyse Die Mannschaft sei einsichtig gewesen, so Losing. Viel wurde über die Entstehung der Gegentreffer gesprochen. „Da gab’s nichts schön zu reden.“ Im Spiel bei einer Pressing-Mannschaft wie Hilden werden Fehler eiskalt bestraft. Doch Losing nimmt sein Team in Schutz: „Die Truppe hat schon bewiesen, dass sie es kann. Es gibt in einer Saison immer Phasen, wo sieben, acht Spiele in Folge nicht gewonnen werden. Da darf man nicht in Panik verfallen.“
Gegner TSV Meerbusch Das Team von Samir Sisic, das sich mit Ex-Pofis wie Kolja Pusch, Pascale Talarski und Leonel Kadiata verstärkt hat, hat erst einen Punkt eingesammelt. In der zurückliegenden Spielzeit hatte der TSV erst spät den Klassenerhalt gepackt. Zehn neue Spieler wurden geholt. Horst Riege, der langjährige Coach des SV Sonsbeck, ist in Meerbusch weiter als Teammanager tätig.