Gefühlte Niederlage in der Fußball-Oberliga 3:3 gegen Kleve hinterlässt fassungslose Sonsbecker

SONSBECK · Der Aufsteiger verschenkte in der Heimpartie in der Schlussphase zwei Punkte. Das Team von Trainer Heinrich Losing trat nicht wie ein Abstiegskandidat auf. Darum verspielte der SVS noch den Heimsieg.

Kurz nach dem Seitenwechsel sah Geburtstagskind Nathnael Scheffler (r.) bei seiner Rückkehr in den Willy-Lemkens-Sportpark die Ampelkarte wegen wiederholten Foulspiels.

Kurz nach dem Seitenwechsel sah Geburtstagskind Nathnael Scheffler (r.) bei seiner Rückkehr in den Willy-Lemkens-Sportpark die Ampelkarte wegen wiederholten Foulspiels.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Der SV Sonsbeck hat in der Fußball-Oberliga gegen den 1. FC Kleve zwei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt leichtfertig verschenkt. Das 3:3 (2:1) kam einer gefühlten Niederlage gleich. Trotz einer scheinbar sicheren 3:1-Führung und doppelter Überzahl gaben die Rot-Weißen den Sieg noch aus der Hand. Nach dem Schlusspfiff sackten die Sonsbecker enttäuscht und fassungslos zu Boden.


Der Spielverlauf Obwohl die Sonsbecker in diesem Jahr erst einen Sieg eingetütet hatten, traten sie mit breiter Brust auf und wollten die Gäste wie beim 4:3-Hinspiel-Erfolg früh in Bedrängnis bringen. Das funktionierte auch. Max Fuchs traf nach Flanke von Tobias Meier per Kopf zum 1:0 (2.). In der zwölften Minute brachte Hakan Akcakaya auf der anderen Seite das Leder im Netz unter. Aber der Unparteiische entschied auf Abseits. „Der Ball kam von einem Sonsbecker zu unserem Spieler, somit war‘s eine Fehlentscheidung“, sagte FC-Trainer Umut Akpinar. Nach einem Freistoß von Jannis Pütz köpfte der Klever Niklas Klein-Wiele ins eigene Netz – 2:0 für den SVS (25.).

In der temporeichen wie intensiven Partie verkürzte Akcakaya kurz vor der Pause. Der flinke Flügelspieler traf nach Vorlage von Danny Rankl (42.). Kurz nach dem Seitenwechsel sah Geburtstagskind Nathnael Scheffler bei seiner Rückkehr in den Willy-Lemkens-Sportpark die Ampelkarte wegen wiederholten Foulspiels (50.). Trotz Unterzahl blieben die Klever gefährlich. Mit dem 3:1 durch Denis Massold schien die Partie entschieden. Doch die Gäste gaben sich nicht auf und kamen durch Pascal Hühner (85.) sowie Rankl, der in der Nachspielzeit traf, noch zum Remis.

Sonsbecker Einbruch Trotz Unterzahl versuchte Kleve weiter, die gefährlichen Offensivakteure Akcakaya, Rankl, Hühner und Klein-Wiele in Szene zu setzen. Hühner brachte einen Freistoß aus linker Position direkt im Tor zum 2:3 unter. Im Anschluss sah Klein-Wiele wegen einer Unsportlichkeit ebenfalls Gelb-Rot. Dennoch spielte der FC weiter nach vorne. Sonsbeck verpasste es, für die Entscheidung zu sorgen. Der eingewechselte Sebastian Leurs scheiterte mit einem Heber. Mit der letzten Aktion schockte der Ex-Sonsbecker Rankl nach Vorarbeit von Hühner die SVS-Anhänger unter den 450 Zuschauern mit dem 3:3. Die Rot-Weißen schafften es in der Schlussphase nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu halten.


Das macht Hoffnung Sonsbeck präsentierte sich nicht wie ein Abstiegskandidat. Es war eine gute Mannschaftsleistung. Die Abwehr hatte Torjäger Rankl bis auf die letzte Aktion gut im Griff und bot Kleve wenige Chancen an. Auf tiefem Rasen spielte Sonsbeck ansehnlich nach vorne. Läuferisch und kämpferisch holte die Elf von Heinrich Losing alles aus sich heraus.

Stimmen Danny Rankl meinte: „Wir haben auch in Unterzahl immer an uns geglaubt und alles nach vorne geworfen.“ SVS-Offensivmann Klaus Keisers konnte es nicht fassen: „Das darf uns nicht passieren, mir fehlen die Worte.“ Coach Losing sagte: Wir haben eigentlich ein Riesenspiel gemacht und alles umgesetzt, was wir besprochen hatten. Bei einer 3:1-Führung und doppelter Überzahl hätte die Mannschaft aber viel mehr Ruhe am Ball ausstrahlen müssen. Dass gerade die Standards gegen Rankl schwer zu verteidigen sind, war klar. Auf die Leistung, ausgenommen die letzten zehn Minuten, können wir aufbauen.“

Akpinar war stolz auf sein Team: „Wir haben immer daran geglaubt und noch verdient den Ausgleich gemacht. Trotz schlechter Platzverhältnisse haben wir den Ball gut laufen lassen. Bis zum 0:2 war‘s ein ausgeglichenes Kampfspiel. Danach haben wir uns zu sehr mit dem Schiedsrichter beschäftigt. In der Summe hat er zu viel gegen uns gepfiffen. Erst ab dem 1:2 waren wir richtig im Spiel. Meine Jungs sind derzeit so gut drauf, sodass sie ein Spiel immer drehen können.“

Nächste Aufgabe Will die Losing-Elf in der Oberliga bleiben, sollte am Sonntag, 15 Uhr, beim 1. FC Monheim ein „Dreier“ her. Die Gastgeber belegen mit 32 Punkten den ersten Abstiegsplatz.

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