Fußball SV Menzelen „Jugend forsch“: Das neue Motto des SV Menzelen

Menzelen · Nach zwei Jahren purem Abstiegskampf in der Kreisliga B korrigiert der SV Menzelen seine Ziele zur neuen Saison – und zwar nach oben. Trainer Jörg Gonschior baut auf die Jugend und peilt einen einstelligen Tabellenplatz an.

 Kapitän Sebastian Henze gehört mit seinen 34 Jahren zu den erfahrensten SVM-Akteuren. Er soll vor allem die jungen Spieler anführen.

Kapitän Sebastian Henze gehört mit seinen 34 Jahren zu den erfahrensten SVM-Akteuren. Er soll vor allem die jungen Spieler anführen.

Foto: Dennis Falk

Im Jahr 2017 feierte der SV Menzelen den direkten Wiederaufstieg aus der Kreisliga C. Die Rahmenbedingungen auf der Anlage sind mit einem Kunstrasenplatz und eigenem Clubheim sicherlich auch für die Landesliga geeignet. Nach dem spät geglückten Klassenerhalt in der Vorsaison soll es künftig sportlich aber weiter bergauf gehen. Dabei mithelfen sollen vor allem sieben interne Zugänge aus der eigenen A-Jugend. „Wir wollten sie nicht nur integrieren, sondern auch halten. Das ist uns zu 100 Prozent gelungen“, sagt ein zufriedener Jörg Gonschior, der die Jugendlichen schon in der vergangenen Rückrunde langsam an das Team heranführen konnte.

Der 58-Jährige übernahm die Menzelener im Winter – inmitten einer turbulenten Spielzeit. Der vorherige Co-Trainer war bereits der dritte Coach innerhalb nur einer Saison. Unter seiner Regie bestritt der SVM eine solide Rückrunde, die Punkte-Ausbeute stimmte. Vom Potenzial seiner Mannschaft ist Gonschior überzeugt, ein Abschneiden zwischen Platz sechs und neun betrachtet er deshalb als realistische Zielsetzung.

Doch Vorsicht ist geboten. Denn das veränderte Abstiegsprozedere von Seiten des Kreisvorstands besagt, dass erst der Fünftletzte sicher in der Kreisliga B bleibt. „Sich von vornherein aus diesem Kreis zu verabschieden, ist sehr anspruchsvoll. Wir wollen eine gute Mittelfeldsaison spielen“, weiß Gonschior, der vor seiner derzeitigen Aufgabe als Trainer des Bezirksligisten SV Hamminkeln sportlich gesehen auf der anderen Rheinseite zu Hause war. Im Aufstiegsrennen rechnet der Übungsleiter mit Absteiger SV Budberg II, Viktoria Birten oder Alemannia Kamp.

„Der Spaß steht bei uns klar im Vordergrund. Wir sind auch abseits des Platzes ein verschworener Haufen“, sagt Gonschior über den positiven Zusammenhalt in seinem Team. Beim SV Menzelen ist man mächtig stolz auf den eigenen Unterbau. Die Eigengewächse Nico Heitmann (Kreuzbandriss) und Marco Sprehn (Bänderprobleme) fallen zwar länger verletzt aus, mit einem Durchschnittsalter von 22,5 Jahren wurde der 21-Mann-Kader allerdings erheblich verjüngt. Hinzu kommt, dass der Klub alle Altersklassen besetzen kann und viele Jugend-Mannschaften weiter in der Leistungsklasse an den Start gehen. „Für dieses Einzugsgebiet ist das eine tolle Sache. Der Verein kann sich da schon auf die Schulter klopfen“, erkennt Gonschior an. Ein großer Vorteil: Viele Spieler sind schon seit vielen Jahren dabei, fühlen sich wohl und kennen den Klub bestens.

Kapitän Sebastian Henze geht in seine mittlerweile sechste Saison und ist mit 34 Jahren einer der ältesten und erfahrensten Spieler. „Er führt die Mannschaft nicht nur auf dem Platz. Sebastian findet das richtige Maß zwischen Zuckerbrot und Peitsche“, lobt ihn sein Trainer. Auch Henze selber fühlt sich mit der Binde wohl. „Ich habe die Jungs gut im Griff“, sagt er.

Der Mannschaftsführer blickt mit seinem Coach auf eine anstrengende Vorbereitung zurück. Cooper-Test, Spinning-Einheiten und Zirkeltraining, die Mannschaft wurde konditionell ordentlich gefordert. Zudem habe sich die Trainingsbeteiligung erheblich gesteigert. „Aber es geht immer noch mehr. Wir könnten fitter sein“, stellt Jörg Gonschior fest, der weiterhin noch Luft nach oben sieht.

Eine Problematik bedeutete vor allem der vom Kreis um eine Woche vorgezogene Meisterschaftsstart. So konnte der SV Menzelen bisher nur zwei Testspiele bestreiten. Den Charakter einer Trainingseinheit hat Jörg Gonschior auch dem Pokalspiel gegen den A-Liga-Aufsteiger TuS Xanten beigemessen. Beim 0:2 gegen den Favoriten aus der Domstadt gewann der 58-Jährige die eine oder andere positive Erkenntnis. „Die Mannschaft hat gut kombiniert und wenig zugelassen“, beurteilt er den Auftritt seiner Elf im Nachgang.

Bis zum ersten Ligaspiel beim in der Aufstiegsrelegation gescheiterten TuS Asterlagen am Sonntag bestreitet der SV Menzelen am Abend ein weiteres Testspiel beim SV Issum. Die Zielsetzung ist klar formuliert: „Wir wollen bis zum Saisonstart gut eingespielt sein“, sagt Jörg Gonschior, der mit viel Optimismus in die neue Spielzeit geht.

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