Und was sagen die Herren Übungsleiter? "Kleinigkeiten werden es ausmachen", verspricht SVS-Coach Kuban, für den es das berühmt-berüchtigte "50:50-Spiel" ist. Für Jetten ist es "die Tagesform", die den Ausschlag geben wird. "Beide Mannschaften zeigen völlig verschiedenen Fußball", will er festgestellt haben. "Aber beide sind auf ihre Weise damit auch sehr erfolgreich." Bevor sich sie Trainer auf ein friedvolles Remis einigen (worüber sie wahrscheinlich nicht unglücklich wären), gibt es dann doch noch die Einschränkungen, die das Spiel beeinflussen können. Kuban denkt an den letzten Auftritt. Da siegte der SVS II zwar mit 4:0 beim GSV Moers II, war aber doch weit von seiner besten Form entfernt. "Wenn wir wieder so spielen, dann werden wir gegen Budberg keinen Blumentopf gewinnen." Der SVB fliegt derweil von einem Erfolg zum nächsten. Seit acht Spielen ist der Spitzenreiter ohne Punktverlust. "Aber wir wissen auch, dass die Serie nicht bis ultimo geht", sagt Jetten. Sicher ist also nur, dass vor diesem wichtigen Spiel nichts sicher ist - noch nicht mal die personelle Vorbereitung.

Wer spielt bei der Sonsbecker Zweiten? Erst heute Abend wird Kuban nach Rücksprache mit Landesliga-Coach Sandro Scuderi wissen, welche Akteure aus der ersten SVS-Vertretung in den Dress seiner Auswahl schlüpfen werden. Jetten hat Variationsmöglichkeiten im personellen und taktischen Repertoire.

Zwei weitere Nordderbys hat der Spieltag im Programm. Bei Borussia Veen leuchten die Flutlichter, wenn morgen um 19.30 Uhr der Anpfiff gegen den SV Millingen ertönt. Die "Krähen" durften am vergangenen Sonntag gar nicht (weil der MSV Moers II nicht antrat), der SVM nur unter heftigsten Missfallen spielen. In Vluyn gab's ein 1:4, dass den Trainer doch sehr nachdenklich machte. "Gegen Homberg fünf Tore, in Vluyn vier Tore kassiert", rechnet Torsten Weist nach. Und weil er nicht nur zählen kann, sondern seine Mannschaft auch kennt, ahnt er, dass die Kräfte schwinden. "Wir wollen uns jetzt nicht alles umstoßen, was wir in elf tollen Spielen zuvor aufgebaut haben", motiviert er seine Auswahl. Max Pullichs Einsatz ist nach Zerrung mit dickem Frageeichen versehen, dafür sollten Kamil Franke und Tim Böttcher wieder dabei sein. Auf Veener Seite darf Trainer Ulf Deutz auf Vollständigkeit hoffen. "Im Hinspiel, beim 1:2, hat vieles nicht gepasst", erinnert er sich und wird die Fehler ansprechen.

Wenn Sandro Vergaro, der Übungsleiter des SV Orsoy, zum Training fährt, dann lädt er die ebenfalls aus Duisburg stammenden Patrick Lenz, Mentor Lekiqi und Mihaly Rica ins Auto ein, ehe es auf die Autobahn geht. Dumm nur, wenn dann am Sportplatz in Orsoy gerade einmal zwei Kicker auf das spielfreudige Quartett warten. "So sieht es im Moment bei uns aus", beklagt der Trainer die Moral. "Wir haben von der Qualität her eine der besten Mannschaften der Liga, aber momentan nicht von der Einstellung und der Physis her." Gegen den TuS Xanten, der im Hinspiel noch locker 5:1 bezwungen wurde, ist das Team nicht mehr uneingeschränkter Favorit. "Xanten kämpft um seine Existenz in der A-Liga", erwartet Vergaro einen Kontrahenten, der um jeden Meter Boden ringen wird.

Jörg Schütz, der Trainer von Viktoria Alpen, sollte keine Mühe haben, den Tabellenzweiten auf das Heimspiel gegen den TuS Asterlagen einzustellen. Mit 1:5 ging der Saisonstart im ersten Aufeinandertreffen gründlich in die Hose. Der Coach wird daran wohl kaum erinnern müssen, um aus seinen Akteuren den nötigen Spielwitz gegen einen in den letzten Wochen mit schlechten Ergebnissen lebenden Gast heraus zu kitzeln.

Beim SSV Lüttingen wird gerne auf die Tabelle geschaut. Vor einem Jahr gingen die Fischerdörfler lediglich mit 13 Punkten in die Ferien, jetzt sind es schon 24 Zähler. "Eine tolle Hinrunde", bescheinigt Trainer Thilo Munkes seinen Kickern, die im Heimspiel gegen den punktgleichen Rumelner TV aber auf den gesperrten Max Stapelmann und den am Knie verletzten Fabian Bender verzichten müssen.