Streit ums Sportstättenkonzept Stadtverwaltung fordert SSV zu Einigkeit auf

Rheinberg · Die Stadtverwaltung Rheinberg will in Sachen Sportstättenkonzept voran kommen. Daher müsse der Stadtsportverband sich nun endlich zusammenraufen und ein liefern.

 Im Emil-Underberg-Stadion: Bürgermeister Frank Tatzel mit Helga Karl (l.) und Stefanie Kaleita vom Fachbereich Schule, Sport und Kultur, die die Planungen in Sachen Sportstättenkonzept vorantreiben wollen.

Im Emil-Underberg-Stadion: Bürgermeister Frank Tatzel mit Helga Karl (l.) und Stefanie Kaleita vom Fachbereich Schule, Sport und Kultur, die die Planungen in Sachen Sportstättenkonzept vorantreiben wollen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Forderung ist eindeutig: „Der Stadtsportverband muss seine Streitigkeiten überwinden und sich auf ein Konzept einigen. Dann können wir an den Verhandlungstisch zurückkehren.“ So sagt es jedenfalls Rheinbergs Bürgermeister Frank Tatzel. Die Diskussionen um die Modernisierungspläne des Stadtsportverband (SSV) zu den Sportanlagen drohen, den eigentlichen Prozess auszubremsen.

Zum Hintergrund: Zuletzt präsentierte der SSV-Vorstand einen eigenen Entwurf zur Modernisierung der Sportstätten in Rheinberg. Dieser sieht zwei zentrale Sportanlagen in Budberg und Rheinberg und statt zwölf dann nur noch vier Großspielfelder auf Rheinberger Stadtgebiet vor. Das Problem: Nur Teile des SSV-Vorstands stehen hinter diesem Konzept (wir berichteten).

Daher mahnt die Stadtverwaltung nun Einigkeit an, fordert die Streithähne auf, sich wieder an einen Tisch zu setzen. Gleichzeitig zeigt sich Bürgermeister Tatzel irritiert vom Handeln des SSV: „Das Konzept der Verwaltung fand eine Mehrheit im Ausschuss und im Rat. Trotzdem ging der Vorsitzende des SSV gemeinsam mit einigen Vorstandsmitgliedern in die Presse, um für ein eigenes Konzept zu werben. Dies sei aber weder mit der Politik, noch mit der Verwaltung abgestimmt gewesen. „Wir können zum jetzigen Zeitpunkt nicht schon festlegen, welche Plätze geschlossen werden. Dazu braucht es erst weitere Daten, die solche Pläne rechtfertigen“, sagt Tatzel. Bereits im Juni kristallisierte sich in der Koordinierungsgruppe Sport heraus, dass die Meinungen der Stadtverwaltung zum Konzept deutlich von den Meinungen des SSV abweichen, heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung. Innerhalb dieser Gruppe konnte keine Einigung für das weitere Vorgehen erzielt werden. Der Sportausschuss hatte gefordert, dass die Koordinierungsgruppe bis September ein Entwicklungskonzept vorlegt, der aber ausblieb. So habe sich die Verwaltung entschlossen, eigenständig mit der Arbeit an einem Konzept zu beginnen – mit der Option, dass der SSV an diesem „Gerüst“ mitarbeiten kann.

Das Ziel des SSV, nur noch zwei zentrale Sportanlagen für alle sechs Sportvereine zu betreiben, findet die Verwaltung deshalb nicht sinnvoll, weil sie den tatsächlichen Bedarf nicht abbilde. „Nur punktuelle Daten zu Mitgliedern, Spielen oder Frequenz sind wenig aussagekräftig“, sagt Helga Karl, Fachbereichsleiterin Schule, Sport und Kultur.„Die Plätze sind viel mehr als nur ein Ort zum Fußball spielen. Die Vereine übernehmen auch soziale Aufgaben. Wichtig ist daher nun, dass sich der SSV zusammenrauft. Dann stehen unsere Türen offen“, betont Tatzel.

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