Sport in der Corona-Krise SV Vynen-Marienbaum zieht drei Monate lang keine Beiträge ein

Vynen/Marienbaum · Der 850 Mitglieder zählende Verein will seine Mitglieder ein wenig entlasten und verzichtet auf gut 20.000 Euro. Er kann es sich erlauben, weil in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet wurde.

Sport und Corona: SV Vynen-Marienbaum zieht bis Juli keine Beiträge ein
Foto: dpa/Monika Skolimowska

Der SV Vynen-Marienbaum verzichtet in der Corona-Krise auf einen fünfstelligen Euro-Betrag. Nicht nur im April, sondern auch im Mai und Juni müssen die Mitglieder keine Beiträge zahlen. Dies gab der Vorsitzende Herbert Geerißen auf Nachfrage dieser Redaktion bekannt. „Aus Solidarität und um die Mitglieder ein wenig zu entlasten, werden wir in diesen Monaten keine Beiträge erheben. Das haben wir im geschäftsführenden Vorstand in einer Telefonkonferenz entschieden“, sagte er.

Der Verein könne derzeit keinen Sport anbieten. „Und bevor viele Leute austreten, haben wir im Vorstand beschlossen, drei Monate auf die Beiträge zu verzichten“, so Geerißen. Das sind bei 850 Mitgliedern und einem Monatsbeitrag von acht Euro immerhin gut 20.000 Euro.

Eine Entscheidung, die bei den Mitgliedern sehr gut angekommen sei. „Mein Vorgänger Werner Borchers hat mir vor fünf Jahren eine gute Kasse übergeben“, sagt der Vorsitzende mit Blick auf das kleine Polster, das es dem Vorstand möglich macht, ein Vierteljahr die Mitgliedsbeiträge auszusetzen.

Zum geschäftsführenden Vorstand gehören beim SV Vyma neben Herbert Geerißen sein Vertreter Jürgen Kremser, Geschäftsführer Frank Göbbels, Kassiererin Kerstin Cleven, Birgit Düpont (Abteilungsleiterin Breitensport) und Jugendleiter Thomas Pellen.

Seit Mitte März steht wie bundesweit in allen Vereinen auch beim SV Vynen-Marienbaum der Sportbetrieb still. Hallen und Fußballplätze sind gesperrt, Kurse wie Reha­sport oder das regelmäßige Treffen der Turnfrauen zwischen 65 und 80 Jahren finden derzeit nicht statt. Auch der SV Vyma hofft, dass es bald wieder los geht mit dem Sport. Sollte die Politik entscheiden, dass dies noch im Mai passiert, werde man dennoch „auf keinen Fall vor dem 1. Juli wieder Mitgliedsbeiträge erheben“, sagte Geerißen. Für die Planung sei es aber wichtig, zu wissen, wann und wie und in welchem Umfang es weitergehe.

Was den Fortgang der Fußball-Saison betrifft, sieht er schwarz. „Wann will man denn die Spiele nachholen? Mitten im Sommer? Bei 40 Grad?“ Besser sei es seiner Meinung nach, die Spielzeit abzubrechen und nach der Sommerpause von vorne anzufangen. Dass die Bundesliga in diesem Monat ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen will und die Mannschaften vor leeren Rängen kicken, findet der Vyma-Vorsitzende nicht gut. „Da stecken doch nur wirtschaftliche Interessen hinter“, so Geerißen.

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