Lokalsport Sonsbeck reist als Rekordhalter zur DM

Sonsbeck · Am Samstag und Sonntag werden in Filderstadt-Bernhausen die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der U16- und U18-Jugend entschieden. Hannah Schoofs, Lea Halmans sowie Sonja und Judith Martens vertreten den SV Sonsbeck.

 Gruppenbild mit Trainer nach den Landesmeisterschaften in Wesel: Die U16-Mehrkämpferinnen des SV Sonsbeck haben sich für die DM in Filderstadt-Bernhausen viel vorgenommen — (v.l.) Judith Martens, Hannah Schoofs, Trainer Werner Riedel, Lea Halmans und Sonja Martens.

Gruppenbild mit Trainer nach den Landesmeisterschaften in Wesel: Die U16-Mehrkämpferinnen des SV Sonsbeck haben sich für die DM in Filderstadt-Bernhausen viel vorgenommen — (v.l.) Judith Martens, Hannah Schoofs, Trainer Werner Riedel, Lea Halmans und Sonja Martens.

Foto: SV Sonsbeck

Nach Ende der Schulferien nimmt die Leichtathletik wieder Fahrt auf. Es begann mit den Deutschen U16-Einzelmeisterschaften in Köln und findet aus Sicht der Sonsbecker an diesem Wochenende den Saison-Höhepunkt mit den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der U16- und U18-Jugend in Filderstadt-Bernhausen. Rund 230 Teilnehmer haben sich für das Event im Süden Stuttgarts qualifiziert - darunter sind auch vier Siebenkämpferinnen des SV Sonsbeck: Hannah Schoofs reiht sich in die W14-Klasse ein, Lea Halmans, Judith und Sonja Martens versuchen dagegen, sich in der um ein Jahr älteren Altersklasse mit überzeugenden Einzelergebnissen als Mannschaft optimal zu präsentieren - Medaillen inklusive.

Bei der Frage nach dem Abschneiden weicht Trainer Werner Riedel aus. "Alles ist möglich", sagt der Sonsbecker Verantwortliche, der als Mehrkampfcoach über einen immensen Erfahrungsschatz verfügt und von daher nur zu genau weiß, wie viele Hürden sich den Sportlern gerade vor einem Mannschaftserfolg in den Weg stellen können. "Es sind dreimal sieben Disziplinen zu absolvieren", macht Riedel eine ebenso einfache, wie richtige Rechnung auf. Da könne so viel passieren, dass sich im Vorfeld jede Art von Spekulation verbietet. "Die Mädels sind gesund, gehen trotz der wegen des Wetters zuletzt eher bescheidenen Trainingsbedingungen gut vorbereitet in den Wettkampf - und sie können alle kämpfen", sagt Riedel. Gerade der zuletzt genannte Aspekt kann im Mehrkampf von entscheidender Bedeutung sein.

Mit welcher Qualität die 15-jährigen Leichtathletinnen des SV Sonsbeck unterwegs sind, haben sie bei den Landesmeisterschaften in Wesel unter Beweis gestellt. Dort räumten sie den kompletten Medaillensatz ab: Sonja Martens gewann Gold, Lea Halmans Silber und Judith Martens Bronze. In der Summe der Einzelergebnisse stellten sie zudem im Siebenkampf einen neuen deutschen Mannschaftsrekord auf. Viel spektakulärer kann man einen Wettkampf nicht beschließen.

Das war Ende Mai dieses Jahres - und seither sind die Schützlinge von Trainer Riedel nicht schlechter geworden. Sie haben vielmehr jüngst bei der Deutschen W15-Einzelmeisterschaft in Köln gezeigt, wie großartig ihre Form derzeit ist. Im Verbund mit Greta Heine, die im Übrigen die Einzelqualifikation für die Mehrkampf-DM nur um 39 Punkte verpasst hat, gewannen die drei SVS-Siebenkämpferinnen über 4-x-100 Meter den deutschen Vizetitel. Der Rückenwind für den an diesem Wochenende anstehenden Saisonhöhepunkt könnte größer kaum sein. "Jetzt schauen wir, wie alle durchkommen", sagt Riedel, der ahnt, wie sehr seine Mädchen in Bernhausen nach dem glanzvollen Mannschaftsergebnis vom Mai im Fokus des Interesses stehen werden. "Wir wissen, was wir können, und wollen das ein weiteres Mal zeigen", belässt es Riedel bei seiner eher defensiven Argumentationslinie.

Gar nicht gefallen hat ihm, dass der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) seine Mädchen auf zwei Riegen verteilt hat. "Warum man das bei einer Mannschaft macht, die deutscher Rekordhalter ist und von daher Ambitionen verfolgt, weit vorne zu landen, verstehe ich nicht", sagt Riedel. Er hat der Bundestrainerin eine "freundliche Mail" geschrieben mit der eindringlichen Bitte, die Riegeneinteilung zu überdenken. "Ändert sich daran nichts, werden wir uns den Spaß an diesem Mehrkampfwochenende aber auch nicht verderben lassen", antwortet der Sonsbecker Coach trotzig.

Neben den drei W15-Mädchen hat Riedel in der W14-Klasse eine weitere Athletin am Start. Die Appeldornerin Hannah Schoofs nutzte die Landesmeisterschaften in Wesel dazu, um sich mit dem zweiten Platz und 3437 Punkten für die nationalen Titelkämpfe zu qualifizieren. Mit ihrem Meldeergebnis reiht sie sich im hinteren Teil des Teilnehmerfeldes ein. Doch das müsse nicht viel bedeuten, sagt Riedel. Wie schmal der Grad bei einer jungen Mehrkämpferin sein kann, schildert der Sonsbecker Trainer am Speerwurf von Schoofs. "Bei einem optimalen Versuch bist du über die erzielte Weite von den Socken. Genauso gut kann sie aber auch außerhalb des Sektors auf den Kampfrichter zielen", sagt Riedel und lacht wohlwollend. Doch so eine Spannbreite wolle er einer jungen Athletin ganz einfach zugestehen.

(poe)
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