Fußball Scheuren löst Pomrehn ab

Fußball · Die Budberger Landesliga-Fußballer haben einen neuen Chefcoach. Der Vorstand entband Frank Pomrehn vor der Heimpartie gegen den RSV Praest seiner Aufgaben und beförderte Co-Trainer Peter Scheuren. Der geschasste Übungsleiter kann die Entscheidung nicht nachvollziehen.

 Peter Scheuren (rechts) hatte am vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen Buchholz als Co-Trainer den im Urlaub weilenden Frank Pomrehn vertreten. Seit Donnerstagabend hat er das Amt des Budberger Chefcoaches inne.

Peter Scheuren (rechts) hatte am vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen Buchholz als Co-Trainer den im Urlaub weilenden Frank Pomrehn vertreten. Seit Donnerstagabend hat er das Amt des Budberger Chefcoaches inne.

Foto: Armin Fischer

Hinter Michael Nagels liegt sicherlich wieder eine kurze Nacht. Den Fußball-Obmann des SV Budberg haben die Gespräche der letzten Tage zu schaffen gemacht. Am Ende musste er Frank Pomrehn die Entscheidung des Vorstandes mitteilen, dass die noch sieglose Landesliga-Mannschaft einen neuen Chefcoach bekommt. "Pommes" wurde seiner Aufgaben entbunden, stattdessen nimmt ab sofort Co-Trainer Peter Scheuren seinen Platz ein. "Das ist mit richtig schwergefallen. Das war eine ganz harte Nuss", sagte Nagels, der Pomrehn seit fast 30 Jahren kennt. Doch der Schritt sei unausweichlich gewesen. "Wir hatten das Gefühl, dass er die Mannschaft nicht mehr erreicht", meinte der Fußball-Obmann weiter. So wird Scheuren, der im Sommer zum Budberger Trainerteam dazustieß, am Sonntag im Heimspiel gegen den RSV Praest erstmals in alleiniger Verantwortung an der Seitenlinie stehen.

Die sportliche Talfahrt in dieser Saison sprach gegen Pomrehn, der vor rund viereinhalb Jahren die "Erste" des SVB übernahm und sie 2011 die Landesliga führte. Die Budberger liegen mit nur einem Punkt aus acht Begegnungen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Mit 27 Gegentreffern stellen sie die schwächste Defensive. Hinzu kam das frühe Aus im Kreispokal. "Wir wollen durch diesen Schritt neue Impulse setzen. Die Karten werden innerhalb des Kaders neu gemischt", sagte Nagels und meinte weiter: "Peter kennt die Mannschaft. Wir trauen ihm zu, dass er das schlingernde Schiff wieder auf Kurs bringt." Nach einem neuen Co-Trainer werde noch gesucht.

Frank Pomrehn hätte gerne weitergearbeitet und ist daher mit seinem Rausschmiss nicht einverstanden. Doch so recht möchte sich der Ex-Chefcoach dann doch nicht zur Situation äußern. Zu wichtig sei ihm das sonntägliche Spiel. "Mit den Praestern kommt der bisher vermeintlich schwächste Gegner. Und da möchte ich vorher nicht noch mehr Unruhe reinbringen", sagte Pomrehn, dem der Erfolg des Vereins und vor allem der Mannschaft weiterhin "sehr am Herzen" liegt. Doch ganz verbergen kann er die Enttäuschung über den Rauswurf dann doch nicht. Pomrehn zeigte sich über die Art und Weise, "wie die letzte Woche abgelaufen ist", doch ziemlich überrascht.

Sofort nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub sei er von der Entscheidung unterricht, und so vor vollendete Tatsachen gestellt worden. "Es hat leider kein weiteres Gespräch mehr stattgefunden. Das ist einfach nicht der SV Budberg, den ich in den letzten Jahren kennengelernt habe", gestand der Ex-Trainer ein. Und habe er sich darüber geärgert, dass der Vorstand kein klares Bekenntnis zu seiner Person abgegeben habe. Zwar sei es normal, dass in so einer sportlich schweren Situation verschiedene Gespräche geführt werden, doch: "Wenn immer wieder die Nachfragen kommen, wie es denn nun weitergeht, lässt es sich nur schwer in Ruhe arbeiten. Und ein weiteres Engagement macht dann wenig Sinn", findet Pomrehn. Tiefergehend wollte er sich gestern jedoch nicht äußern, um — nach eigener Aussage — eine Kurzschlussreaktion zu vermeiden. Am Wochenende möchte er sich nochmals Gedanken über die Geschehnisse der vergangenen Wochen machen.

(jhei)
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