Unvergessliches Erlebnis für Josef Kremers aus Xanten Mittendrin beim Schalker Wiederaufstieg
Alpen/Xanten · Josef Kremers aus Birten erlebte die Bundesliga-Rückkehr der Königsblauen mit anderen Anhängern aus dem Menzelener Fanclub „Qua de Wick Wack“ im Stadion mit. „Es lief ab wie im Film“, sagt der 57-jährige Dauerkarten-Inhaber.
Josef Kremers hatte sich sein königsblaues Glückstrikot vor dem letzten Zweitliga-Heimspiel gegen den FC St. Pauli (3:2) schon zurechtgelegt. Das Shirt, in dem der FC Schalke 04 1997 den UEFA-Cup Sieg und damit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte bejubelte. Pünktlich zum Wiederaufstieg in die erste Liga kamen die Helden von damals, fast auf den Tag genau 25 Jahre nach dem Finalsieg in Mailand, in der Veltins-Arena wieder zusammen. „Das war legendär. Die Eurofighter sind bis heute unvergessen“, sagt Kremers, der seit seinem ersten Stadionbesuch als Kind 1971 sämtliche Höhen und Tiefen mit seinem Herzensverein erlebt hat – darunter vier Pokalsiege, vier Abstiege, vier Aufstiege und die „Meisterschaft der Herzen“ 2001.
Was Kremers und die gesamte Schalker Anhängerschaft in den vergangenen zwei Jahren mitgemacht haben, sollte das Fan-Herz ordentlich belasten. Machten sich im Mai 2021 nach dem bitteren Gang als drittschlechter Absteiger der Geschichte in die zweiten Liga noch Wut, Enttäuschung und Scham breit, überwiegen nicht erst seit einer Woche wieder Stolz und Glücksgefühle. „Es steht endlich wieder eine Mannschaft auf dem Platz, die sich immer weiterentwickelt hat. Die Fans haben das Team die ganze Zeit über bedingungslos unterstützt und deshalb auch einen riesigen Anteil am Aufstieg“, sagt Kremers.
Normalerweise macht sich der 57-Jährige mit seinem Fanclub „Qua de Wick Wack“ aus Menzelen knapp drei Stunden vor Anpfiff auf den Weg nach Gelsenkirchen. Am Samstag, vor dem Flutlichtspiel gegen die Hamburger, trafen sich die Mitglieder schon am Nachmittag, ehe der Bus Richtung Ruhrgebiet rollte. Voller Anspannung verfolgten Kremers und Co. vom Stammplatz in der Arena die nervenraubende Aufholjagd der Mannschaft von Mike Büskens. Als der Aufstieg perfekt war, brachen alle Dämme. Ein Ausnahmezustand, inklusive Platzsturm. „Die Feierlichkeiten waren noch Stunden nach Abpfiff grandios. Es lief ab wie im Film und war erst kaum zu realisieren. Das ist Schalke“, sagt Kremers begeistert, der sich von den Emotionen auf der Tribüne an den UEFA-Cup-Sieg zurückerinnert fühlte.
In den kommenden Wochen können der Birtener – seit 2005 treuer Dauerkarten-Inhaber auf Schalke – und die gesamte Fan-Gemeinde der Köningsblauen die sofortige Rückkehr in die Bundesliga noch genießen. Einen Wunsch, wer das Amt von Aufstiegstrainer Büskens, der ins zweite Glied zurückkehrt, übernehmen wird, hat Kremers nicht. Stattdessen hat er vollstes Vertrauen in die Verantwortlichen um Sportvorstand Peter Knäbel und Sportdirektor Rouven Schröder. „Sie haben es geschafft, den überbezahlten Trümmerhaufen zu entsorgen und mit wenig Geld eine Aufstiegsmannschaft zusammengestellt. Ich bin mir sicher, dass sie auch jetzt die richtigen Entscheidungen treffen werden.“ Um den Kader bundesligatauglich zu machen, bedarf es neben einem neuen Trainer „massive Verstärkungen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Denn nur darum geht‘s“, äußert sich Kremers realistisch.
Am Sonntag haben die Schalker in beim Fan-Freundschaftsduell in Nürnberg noch die Chance, die Saison mit der Zweitliga-Meisterschaft zu krönen. Am Montagabend findet dann an der Arena noch eine große Aufstiegsfeier statt. „Die Stimmung vom Samstag wird allerdings so schnell nicht so toppen sein“, meint Kremers, der kaum ein Heimspiel der Königsblauen verpasst hat. Der 57-Jährige fiebert der neuen Spielzeit mit gleich vier Revierderbys schon entgegen. Bundesliga-Fußball gegen Borussia Dortmund und den VfL Bochum in einer Saison hat es für die „Knappen“ seit 2009/2010 nicht gegeben.