Wassersport Oliver sucht nach der perfekten Welle

Sonsbeck · Der Sonsbecker gehört zu den besten deutschen Wakeboardern seiner Altersklasse. Trotz einer Verletzung fuhr er bei der letzten DM auf den vierten Platz. Am Wochenende startet der Achtklässler bei einem Contest in Österreich.

"Viel Spaß", sagt der Trainer noch, dann flitzt das Motorboot über die Maas. Wakeboarder Oliver Larking fasst den Griff der Leine fester und lässt sich aus dem Wasser ziehen. "Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn man aus dem Wasser kommt", beschreibt er grinsend. Hin und her fahrend wärmt sich der Gymnasiast auf. Als das Boot die Geschwindigkeit von 34 Stundenkilometern erreicht hat, bildet sich die Heckwelle, die der Sonsbecker als "Rampe" für seine Tricks benötigt.

Die für ihn derzeit perfekte Welle wird bis zu 70 Zentimeter hoch und hat keine Schaumkrone mehr. Angst hat Oliver nicht. Nachdem er allerdings im vergangenen Jahr beim "360er" (360 Grad-Drehung) "öfter doof gestürzt ist", mag er diesen Trick nicht mehr so sehr. Trotz dreiwöchigem Trainingsrückstand nach einer sturzbedingten Knieprellung fuhr er 2013 zur Deutschen Meisterschaft - und erkämpfte sich in der Gruppe der "Boys/ Juniors" den respektablen vierten Platz. Oliver Larking startete seine Laufbahn als Siebenjähriger. "Im Griechenlandurlaub war eine Wasserski-Schule. Da bin ich gefahren", erinnert er sich. Zwei Jahre später stieg er auf das Wakeboard um, weil "man da mehr Tricks machen kann."

Den hippen Sprüngen gehen viele Stunden auf dem Wasser voraus. Wenn es zeitlich und wettertechnisch möglich ist, absolviert er täglich die vom Trainer vorgegebenen Übungseinheiten. Um diese schlussendlich zu perfektionieren, kommt Trainer Alex Neuwirth, "Get High Boarding School", an Bord. Der legte zu Beginn der Ausbildung sehr viel Wert auf perfekte Basisarbeit, was sich jetzt auszahlt. Vor zwei Jahren schlug Neuwirth vor, Oliver solle an Wettkämpfen teilnehmen. Nicht der Sieg war entscheidend, sondern zu lernen, sich einer Jury zu stellen. Dabei hatten Oliver und seine Eltern den Trainer zwei Jahre zuvor erst einmal überzeugen müssen, dass auch ein Neunjähriger seinen Anforderungen gewachsen ist. Der erste Wettkampfausflug führte den Nachwuchs-Wakeboarder nach Potsdam. Seither hat er etliche Male vor den fachkundigen Augen einer Jury auf dem Brett gestanden. Immer noch ist es der Spaß, der ihn den Sport betreiben lässt. Aber inzwischen hat sich auch eine Portion Ehrgeiz hinzugesellt.

Gerade erst war der Youngster beim "Chill and Ride 2014" dabei. Dort war er 2013 der jüngste Teilnehmer, der bisher bei diesem Contest gestartet ist. Am Wochenende geht es nach Hard (Österreich), wo er mit seinem "Lauf" um Punkte kämpfen wird. Die Deutsche Meisterschaft wurde gerade abgesagt, berichtet der sportive Achtklässler. So bleibt ihm nur noch eine Meisterschaft in der Gruppe der "Boys" (14 Jahre und jünger), bevor er zu den "Juniors" (14 bis 18 Jahre) aufsteigt. Bald ist die Saison vorüber. Dann geht es wieder regelmäßiger auf den Fußballplatz, zum Kicken mit der C-Jugend des SV Sonsbeck.

(rim)
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