Lokalsport Ohne Tischtennis geht's nicht

Alpen/Borth · Timo Kaschner steht in Borth nicht nur selber an der Platte. Er kümmert sich um die Jugend - auch auf Kreisebene.

 Timo Kaschner vom TuS Borth.

Timo Kaschner vom TuS Borth.

Foto: Kremers

In den vergangenen Tagen hat Timo Kaschner all das gemacht, zu dem er sonst nicht kommt. Die Woche zwischen den Jahren nutzte der 20-Jährige, um seine Freunde beim Kegeln zu treffen, die Dart-WM ausgiebig zu verfolgen oder bei sonnigem Wetter durch die gefrorene Landschaft rund um Alpen zu laufen. Timo Kaschner ist Tischtennisspieler beim TuS Borth. Er nimmt aber nicht nur selbst den Schläger in die Hand, sondern betreut als Jugendwart auch den Nachwuchs der Abteilung.

Federführend hat er die Kooperation zwischen dem TuS und der Montessorischule Borth-Rheinberg sowie der Schule am Deich in Wallach ins Leben gerufen. Seit kurzem mischt der überdies beim Jugendausschuss des Tischtenniskreis Niederrhein mit. Das alles macht Timo Kaschner in seiner Freizeit. Beruflich ist er ebenfalls eingespannt. Vor eineinhalb Jahren hat er eine Duale Ausbildung bei der Provinzial angefangen. Drei Mal pro Woche geht's fürs Studium nach Köln. An den verbleibenden Tagen sammelt Kaschner im Innendienst in der Zentrale in Düsseldorf oder im Außendienst in einzelnen Zweigstellen praktische Erfahrungen.

Die wenige Freizeit verbringt er hauptsächlich auf den Beinen, um Sport zu treiben oder die Jugendarbeit zu organisieren und zu strukturieren. Vergangenen Juni hat der Hobbyläufer seinen ersten Halbmarathon absolviert. Bereits in seiner Kindheit probierte er sich im Handball, Fußball, Aikido oder Tennis aus und war als Leichtathlet aktiv. Durch Freunde schnupperte der Fan des Drittligisten MSV Duisburg im Alter von zwölf Jahren in Borth in den Tischtennissport. Seitdem ist er dabei. Im Januar 2013 folgte dann der Assistenztrainer-Schein (D-Lizenz). Seit 2014 ist Kaschner als Jugendwart im Amt. Zu seinen neuen Aufgaben gehört neben der Organisation des Spielbetriebes auch die Betreuung des Jugendtrainings. Das leitet er mit Fabian Kleintges-Topoll, Marcel Chmielarczyk, Anja Dormann und Bastian Baltes.

"Die Arbeit macht großen Spaß. Daher merkt man gar nicht, wie viel es ist. Außerdem hängt nicht alles an mir, sondern wir sind ein gutes Team." Während eines Semesters schafft er es selten zu Trainingeinheiten am Dienstag und Donnerstag. "Man sollte eigentlich schon zwei Mal unter der Woche am Ball gewesen sein, um zu spielen", weiß Kaschner aus eigener Erfahrung. Als Topmann schlägt er in der dritten Borther Mannschaft in der 1. Kreisklasse auf. In der Rückrunde wird er auch des Öfteren in der Zweitvertretung aushelfen.

An Heim-Spieltagen verbringt der Tischtennisakteur meist den ganzen Samstag in der Halle. Dann ist er der Erste, der um 13 Uhr die Halle zu den Jugendspielen aufschließt, und spät abends einer der Letzten, der das gemütliche Zusammensitzen nach dem eigenen Meisterschaftsspiel verlässt. "Das Vereinsleben ist schon etwas Feines. Man kann zusammen quatschen, trainieren oder spielen - egal ob man 20 oder 50 ist", schätzt Kaschner die Geselligkeit in Borth. Für den Nachwuchs hat er am 5. Februar die Mini-Meisterschaften in Borth organisiert. Ab Januar soll die schon länger geplante AG mit den örtlichen Schulen anlaufen. Auch hierbei hat der duale Student die Betreuung übernommen. "Wir werden den Kindern zunächst ein Gefühl für den Ball mit kleinen Spielchen vermitteln." Ideen für solche Übungen nimmt er dabei vor allem aus seinem eigenen Erfahrungsschatz aus der Jugend. Dieses Jahr plant der 20-Jährige, auch die C-Lizenz als Trainer zu erwerben. "Man lernt die Technik noch einmal von Grund auf und wie man sie weiter vermittelt. Der Lehrgang geht über zwei volle Wochen. Bisher hat mir hierfür die Zeit gefehlt."

Das ehrenamtliche Engagement von Kaschner hat sich auch bei den Verantwortlichen auf Kreisebene herumgesprochen. Ab Mai wird er daher als B-Schülerwart fungieren. In seinen Aufgabenbereich fallen vor allem, Meldungen für die Neun- bis Zehnjährigen entgegenzunehmen und Ranglisten zu erstellen. "Wichtig ist dabei der Kontakt mit den Vereinen", weiß Kaschner. Auch bei der fortlaufenden Aktualisierung der Internetpräsenz des Kreises möchte er helfen.

"Mein Hauptziel für 2017 ist aber, mein Studium gut durchzukriegen. Auch möchte ich die Jugendarbeit in Borth voranbringen. Wir wollen die Abmeldungen kompensieren und die Halle wieder voll bekommen. Wir versuchen, dafür auch die Angebote des Kreises und Verbandes zu nutzen."

Timo Kaschner hat sich viel für das neue Jahr vorgenommen. Doch er hat Spaß an dem, was er macht - das merkt man.

(sfk)
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