Triathlon Oberkampfrichter Lange schaut genau hin
Vor etlichen Jahren gehörte Rainer Lange selber zum Teilnehmerfeld, 2012 betreute er in Xanten die Liga-Vertreter, morgen ist der Bochumer erstmals als Einsatzleiter des Wettkampfgerichts dabei. "Es gibt halt gewissen Regeln, die eingehalten werden müssen", sagt Lange im Vorfeld des 29. Nibelungen-Triathlons.
Eine Stunde vor dem ersten Start gegen 7.30 Uhr wird der 56-jährige Familienvater vor Ort sein. Eine seiner ersten Aufgaben führt ihn aller Voraussicht nach an die Südsee, wo die Aktiven ihre erste Disziplin zurücklegen. Dort wird er die Wassertemperatur überprüfen, sofern geschwommen werden kann. Der Grund: "Bei exakt und über 22 Grad ist kein Neoprenanzug mehr erlaubt." Während des Wettkampfs sind acht Kampfrichter im Einsatz, die gut an ihren gelben Westen zu erkennen sind. Lange teilt sie ein und übernimmt die koordinativen Aufgaben. Beim Schwimmen in Xanten müssen die Kampfrichter nur selten eine Verwarnung aussprechen, weiß der Bochumer. Gelbe Karten werden eher in der Wechselzone gezeigt.
Bevor die Triathleten auf die Radstrecke gehen, müssen Helm und Kinnriemen optimal sitzen." Für die zweite Disziplin steigen zwei Kampfrichter auf zwei Motorräder, die der veranstaltende TuS Xanten zur Verfügung stellen muss. Nicht wenige Dreikämpfer sahen in den vergangenen Jahren die Schwarze Karte, weil sie die Windschatten-Regelung missachtet hatten. Eine Zeitstrafe ist die Folge. Teilnehmer der Olympischen Distanzen bekommen in Xanten zwei Minuten, die der Draxi-Distanz 60 Sekunden "aufgebrummt". Beim abschließenden Laufen achten die Kampfrichter vor allem darauf, dass sich die Aktiven nur an den offiziellen Verpflegungsständen bedienen und ihnen nicht zwischendurch ein Betreuer Getränke oder Obst reicht. Denn das ist verboten.
Neben der Gelben und der Schwarzen Karte haben Rainer Lange und seine Kollegen auch den Roten Karton für besonders schwere Verstöße dabei. "Die Rote Karte wird aber eigentlich nur sehr selten benötigt – beispielsweise, wenn uns Teilnehmer Beleidigungen an den Kopf schmeißen."