Ehrenamtlerin aus Leidenschaft Nicole Puppe – ein Leben für den SV Millingen

Rheinberg · Die 39-Jährige kommt in der Woche auf rund 50 Stunden freiwilliger Arbeit für den Verein. Sie kümmert sich im Klubheim am Sportplatz um die Bewirtung, ist Jugendwartin und gibt Turnstunden in Kindergärten.

Nicole Puppe engagiert sich beim SV Millingen.

Nicole Puppe engagiert sich beim SV Millingen.

Foto: Randolf Vastmans

Eigentlich sind ihre Familie und der SV Millingen sowieso unzertrennlich, sodass ihr außergewöhnliches Engagement für den Klub die wenigsten überraschen dürfte. Nicole Puppe kennen fast alle Mitglieder, die regelmäßig auf dem Sportplatz an der Jahnstraße vorbeischauen. Sie führt nicht nur das Vereinsheim, sondern ist auch fester Bestandteil im sportlichen Tagesgeschäft.

Es begann vor fünf Jahren, als ihr Sohn Julian (heute neun) in die Bambini-Fußballmannschaft eintrat, die bereits von Papa Benjamin trainiert wurde. Der 42-Jährige spielt selber in der zweiten und dritten Mannschaft sowie bei den Alten Herren. Was lag also näher für Nicole Puppe, als sich ebenfalls im Verein zu engagieren. So startete sie mit der Betreuung der Kids, bevor sie etwa ein Jahr später zur Geschäftsführerin der Jugendfußball-Abteilung auserkoren wurde. Parallel dazu hatte sie ab 2020 das Amt der Vereinsjugendwartin inne. Seit Juni 2022 leitet die 39-Jährige als Obfrau mit vier anderen Mitgliedern die Geschicke der Fußballjugend. „Sie ist praktisch die Abteilungsleiterin“, sagt der Klub-Vorsitzende Ulrich Glanz. Im Oktober 2022 legte Nicole Puppe beim Fußballverband Niederrhein nach erfolgreicher Ausbildung zusätzlich die Prüfung zur Jugendmanagerin ab.

„Bei der Führung unseres Vereinsheims“, erklärt Glanz, „hatten wir Probleme, neue Pächter zu finden.“ So habe man sich 2021 entschlossen, es in Eigenregie zu machen. Auch hier ist Nicole Puppe zusammen mit Ulrich van de Sandt federführend. Unterstützt werden die beiden durch ein vierköpfiges Team. Insgesamt kommt die engagierte Wahl-Millingerin schon mal locker auf 50 Stunden pro Woche für den Verein. „Mir macht die ehrenamtliche Vereinsarbeit Spaß“, versichert sie. Und wer ihre leuchtenden Augen sieht, zweifelt keinen Moment am Wahrheitsgehalt dieser Aussage.

Mittlerweile kickt auch ihr jüngster Sohn Linus (sechs) bei den Bambini. Die Zusammenarbeit mit Kindergärten aus der Region entspringt ebenfalls der Initiative der 39-Jährigen. So fährt sie jeweils einmal pro Woche für drei Stunden zu den Kitas des DRK in Ossenberg und Borth, um dort mit den Mädchen und Jungen zu turnen. Die Kooperation mit den Tagesstätten in Millingen und Alpsray ruht derzeit. „Wir suchen dafür dringend jemanden für ein Freiwilliges Soziales Jahr, der uns unterstützt“, sagt Glanz.

Auf eines freuen sich er und Puppe ganz besonders: auf den Bau des neuen Vereinsheims. Ende November hatte NRW-Ministerin Ina Scharrenbach hierzu Rheinbergs Bürgermeister Dietmar Heyde einen Förderbescheid über 1,5 Millionen Euro überreicht. Die Stadt ist Eigentümerin des Geländes und musste den Antrag stellen. Sie ist auch für die Umsetzung des Neubaus zuständig. Die Planung erfolgt allerdings durch ein vom Verein beauftragtes Architektenbüro. Die alten Sanitär- und Umkleideräume sind in den Überlegungen als Lagerfläche vorgesehen. „Verglichen mit der heutigen Kapazität von 50 Personen wird die des neuen Heims auf jeden Fall weit in den dreistelligen Bereich reichen“, weiß Glanz.

Wann Baubeginn ist, kann er noch nicht sagen. Der Vorsitzende hofft allerdings darauf, dass es in diesem Frühjahr losgeht. Eines ist aber sicher: Fertiggestellt sein muss das Schmuckkästchen spätestens 2026, denn dann läuft die Gültigkeit des Förderbescheids aus. „Außerdem“, fügt Glanz mit einem Augenzwinkern hinzu, „möchte ich gerne meinen 70. Geburtstag dort feiern.“ Ein Container werde während der Bauarbeiten als Übergangslösung aufgestellt.

Info Rund 600 Mitglieder teilen sich beim SV Millingen auf vier Abteilungen auf. Für Kinder gibt‘s offene Angebote. Sie können mitmachen, ohne dem Klub beitreten zu müssen.

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