Fußball Neuer TuS-Obmann kennt keine Rivalität

Xanten · Anton Artz, der neben dem Lüttinger Platz wohnt, ist Abteilungsleiter der Xantener Fußballer. Der 54-Jährige sieht sich als Teamplayer.

 Ein Lüttinger am Fürstenberg: Anton Artz ist Stadionsprecher und Fußball-Obmann des TuS Xanten.

Ein Lüttinger am Fürstenberg: Anton Artz ist Stadionsprecher und Fußball-Obmann des TuS Xanten.

Foto: Armin Fischer

Auf dem Fürstenberg. Noch wenige Minuten bis zum Anpfiff. Für die erste Fußball-Mannschaft des TuS Xanten geht's wieder um drei A-Liga-Punkte. Anton Artz gibt die Aufstellungen bekannt. Am Mikrofon ist er voll in seinem Element. So wie schon bei Spitzenspielen in der Bezirksliga, aber auch während der bitteren B-Liga-Zeit. Egal, ob es Bindfäden regnet oder 35 Grad heiß ist. Stadionsprecher Artz macht keine halben Sachen — nicht im Berufsleben und nicht in seinem Ehrenamt beim TuS am Spielfeldrand. Mit dieser Einstellung will der 54-Jährige auch seine neue Funktion an der Spitze der Xantener Fußballer ausüben. "Ich möchte mit Spaß und viel Herzblut die Abteilung führen — so wie bei meinen Job als Stadionsprecher", sagt er.

So einen Obmann wie Anton Artz gab's beim TuS noch nicht. Der Mann mit dem Mikrofon hat selber nie höherklassig vors runde Leder getreten. Er hält sich bewusst aus dem sportlichen Bereich raus und findet das Rivalitätsdenken zwischen den Clubs der Stadt übertrieben. Mitte der 90er Jahre hat er mit seiner Familie ein Haus in Sichtweite der Anlage des SSV Lüttingen gebaut. Bei der Einweihung des Kunstrasen-Platzes kam Artz der Bitte gerne nach, als Moderator einzuspringen. "Jeder Verein hat seine Stärken und Schwächen. Das sollte man akzeptieren. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, die Rivalität zu fördern." Ganz im Gegenteil. Wegen der demografischen Entwicklung mit sinkender Geburtenrate müssten die Xantener Clubs ohnehin enger zusammenarbeiten, "damit es irgendwann kein Hauen und Stechen um die Kinder gibt".

Die Nachwuchsförderung liege ihm sehr am Herzen. "Die Jugend ist sehr wichtig. Ohne sie hat auch der TuS keine Zukunft. Dennoch ist die erste Senioren-Mannschaft das Aushängeschild", so Artz und meint weiter: "Um die Talente halten zu können, muss die Erste sportlich gut dastehen. Dafür ist eine homogene Zusammenarbeit zwischen Jugend- und Senioren-Vorstand nötig." Hier möchte sich Artz, der 1985 von Pfalzdorf in die Domstadt zog, einbringen und als "Bindeglied" fungieren. Er übernahm die Abteilung nur, weil ihm ein Team zur Verfügung steht, dass ihm den Rücken frei hält und "auf das ich mich hundertprozentig verlassen kann". Beruflich sei er sehr eingespannt und habe nicht die Zeit, sich um alles zu kümmern. "Mit der Kaderzusammenstellung beispielsweise sollen sich andere beschäftigen. Ich bin dafür da, dass die Leute, die im Verein mitarbeiten, zuverlässig sind und den TuS vorwärtsbringen", sagt der Lüttinger, der als Prokurist bei Swertz arbeitet und die TuS-Finanzen immer im Blick hat. Für zwei Jahre wurde er gewählt. In dieser Zeit, so sagt Artz, sei der Aufstieg der Mannschaft von Trainer Gerd Wirtz kein Muss. "Doch sollte das zukünftige Ziel sein, dass die Erste wieder in der Bezirksliga und die Zweite in der B-Liga spielt." Als engagierter Stadionsprecher wird Artz die sportliche Entwicklung vom Seitenrand aus weiter mitverfolgen.

(RP)
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